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71 total messages Page 1 of 2 Started by "Dr. Joachim Neu Wed, 04 Jun 2025 07:30
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"Volkswagen macht Fortschritte"
#373076
Author: "Dr. Joachim Neu
Date: Wed, 04 Jun 2025 07:30
5 lines
196 bytes
Eben in den Morgennachrichten auf BR24:

"Volkswagen macht Fortschritte beim geplanten Stellenabbau".

Man muß es halt nur positiv formulieren, dann ist alles gut in der
deutschen Autoindustrie?
Re: "Volkswagen macht Fortschritte"
#373077
Author: Karl =?iso-8859-
Date: Wed, 04 Jun 2025 06:13
20 lines
556 bytes
Am Wed, 4 Jun 2025 07:30:25 +0200 schrieb Dr. Joachim Neudert:

> Eben in den Morgennachrichten auf BR24:
>
> "Volkswagen macht Fortschritte beim geplanten Stellenabbau".
>
> Man muß es halt nur positiv formulieren, dann ist alles gut in der
> deutschen Autoindustrie?

Warum sollte es der Autoindustrie anders gehen als dem Bergbau?

Obwohl, als der Bergbau sozialverträglich aufgegeben wurde, da gab es noch
eine florierende Autoindustrie zur Umschichtung

Und heute?

Richtig - heute haben wir das Sondervermögen, das dürfte reichen...

mfg

Karl
Re: "Volkswagen macht Fortschritte"
#373081
Author: Ulf Kutzner
Date: Wed, 04 Jun 2025 07:54
49 lines
2279 bytes
Ralf Koenig <ralfkoenig@xmg.de> posted:

> Am 04.06.2025 um 07:30 schrieb Dr. Joachim Neudert:
> > Eben in den Morgennachrichten auf BR24:
> > "Volkswagen macht Fortschritte beim geplanten Stellenabbau".
> >
> > Man muß es halt nur positiv formulieren, dann ist alles gut in der
> > deutschen Autoindustrie?
>
> Mensch, Joachim, bist du als Selbstständiger so weit weg von der Praxis
> von *angestellt* arbeitenden Menschen, dass du den Unterschied nicht siehst?
>
> Es gibt zwei fundamental unterschiedliche Arten von Stellenabbau.
>
> Der eine ist: "Sorry, wir schließen hier diese Betriebsstätte zu
> Zeitpunkt x, macht euch nen Kopp, Tschüss." Und dann x in sehr naher
> Zukunft. Da gibt es keine Abfindungen, keine Planbarkeit für die Leute.
> Teils werden Lohnzahlungen schon früher eingestellt und die Leute noch
> hingehalten. Es ist unsozialer Stellenabbau, wo oft auch die Unternehmen
> vorher in die Insolvenz geritten werden.
>
> Der andere ist ein Stellenabbau über entweder:
> * Altersteilzeit und Frührenten, wo ggf. der Wunsch nach weniger Arbeit
> von der Belegschaft kommt
> * Teile gehen regulär in Rente, Stellen werden dann nicht nachbesetzt,
> * Verschiebungen des Personals zwischen den Werken
> * oder eben aktiv mit Abfindungen, also goldenen Handschlägen. Die Leute
> finanzieren damit Übergangszeiten oder nehmen es on top, wenn sie gleich
> wieder woanders anfangen.
>
> Dieser nennt sich üblich "sozial verträglich" und ist typisch mit den
> Betriebsräten verhandelt. Diese Art muss man planen über viele, viele
> Jahre und dann begleiten im Fortschritt. Und sie kostet erstmal richtig
> Geld.
>
> Und daher steht in der Überschrift auch Fortschritte beim *geplanten*
> Stellenabbau.
>
> In eine Arbeitswelt, wo es parallel angeblich großen Fachkräftemangel
> gibt, ist ein Stellenabbau z.B. bei VW gleichzeitig nicht bedeutend
> damit, dass diese Leute danach arbeitslos sind. Sie haben auf dem
> Arbeitsmarkt gute Chancen bei anderen Arbeitgebern.

Zutreffend ist, daß es zuerst die von Dir nicht
erwähnten AN aus der gewerblichen Arbeitnehmerüberlassung
trifft.

Und die Erfahrung zeigt, daß die dann auch oft echte Kündigungen
bekommen und nicht etwa nur andere Einsatzorte im Tagespendelbereich.
Re: "Volkswagen macht Fortschritte"
#373078
Author: Marc Haber
Date: Wed, 04 Jun 2025 09:15
18 lines
779 bytes
Karl Müller <mtb23@gmx.de> wrote:
>Obwohl, als der Bergbau sozialverträglich aufgegeben wurde, da gab es noch
>eine florierende Autoindustrie zur Umschichtung
>
>Und heute?

Heute haben wir unsere Zukunftsindustrien vorausschauend schon vor
zehn Jahren von Altmaier und Rösler abschaffen lassen. Eine weitere
Insolvenzwelle in dieser Industrie hatten wir letzte Woche. Für diese
Arbeitsplätze interessiert sich keiner. Aber wehe Auto baut ab, das
ist die große Katastrophe.

Grüße
Marc
--
----------------------------------------------------------------------------
Marc Haber         |   " Questions are the         | Mailadresse im Header
Rhein-Neckar, DE   |     Beginning of Wisdom "     |
Nordisch by Nature | Lt. Worf, TNG "Rightful Heir" | Fon: *49 6224 1600402
Re: "Volkswagen macht Fortschritte"
#373079
Author: "Dr. Joachim Neu
Date: Wed, 04 Jun 2025 09:24
31 lines
1342 bytes
Am 04.06.25 um 09:15 schrieb Marc Haber:
> Karl Müller <mtb23@gmx.de> wrote:
>> Obwohl, als der Bergbau sozialverträglich aufgegeben wurde, da gab es noch
>> eine florierende Autoindustrie zur Umschichtung
>>
>> Und heute?
>
> Heute haben wir unsere Zukunftsindustrien vorausschauend schon vor
> zehn Jahren von Altmaier und Rösler abschaffen lassen. Eine weitere
> Insolvenzwelle in dieser Industrie hatten wir letzte Woche. Für diese
> Arbeitsplätze interessiert sich keiner. Aber wehe Auto baut ab, das
> ist die große Katastrophe.
>
> Grüße
> Marc

Auch vor so rund 8 Jahren hat Bosch seinen Plan, ein grosses
Batteriewerk zu bauen, gecancelt.

https://www.handelsblatt.com/unternehmen/industrie/elektromobilitaet-bosch-stellt-batteriezellen-forschung-komplett-ein/21013464.html#:~:text=Bosch%20baut%20keine%20Batteriezellenproduktion%20auf,Konzernbereich%20„Mobility-Solutions“.

"Bosch stellt Batteriezellen-Forschung komplett ein
Bosch will nicht mehr an Batteriezellen forschen und auch keine
Produktion in Deutschland aufbauen. Die finanziellen Risiken seien zu groß.
"

Hingegen ist der Abbau der Verbrennertechnologie und Fder ertigung von
Diesleinspritzpumpen kein Risiko, sondern klar vorhersagbar und
zuverlässig planbar, gell. Das liebn die Beancounters.

--
Bitt um Vrzihung, di Tast " " klmmt manchmal...
Re: "Volkswagen macht Fortschritte"
#373080
Author: Ralf Koenig
Date: Wed, 04 Jun 2025 09:49
41 lines
1916 bytes
Am 04.06.2025 um 07:30 schrieb Dr. Joachim Neudert:
> Eben in den Morgennachrichten auf BR24:
> "Volkswagen macht Fortschritte beim geplanten Stellenabbau".
>
> Man muß es halt nur positiv formulieren, dann ist alles gut in der
> deutschen Autoindustrie?

Mensch, Joachim, bist du als Selbstständiger so weit weg von der Praxis
von *angestellt* arbeitenden Menschen, dass du den Unterschied nicht siehst?

Es gibt zwei fundamental unterschiedliche Arten von Stellenabbau.

Der eine ist: "Sorry, wir schließen hier diese Betriebsstätte zu
Zeitpunkt x, macht euch nen Kopp, Tschüss." Und dann x in sehr naher
Zukunft. Da gibt es keine Abfindungen, keine Planbarkeit für die Leute.
Teils werden Lohnzahlungen schon früher eingestellt und die Leute noch
hingehalten. Es ist unsozialer Stellenabbau, wo oft auch die Unternehmen
vorher in die Insolvenz geritten werden.

Der andere ist ein Stellenabbau über entweder:
* Altersteilzeit und Frührenten, wo ggf. der Wunsch nach weniger Arbeit
von der Belegschaft kommt
* Teile gehen regulär in Rente, Stellen werden dann nicht nachbesetzt,
* Verschiebungen des Personals zwischen den Werken
* oder eben aktiv mit Abfindungen, also goldenen Handschlägen. Die Leute
finanzieren damit Übergangszeiten oder nehmen es on top, wenn sie gleich
wieder woanders anfangen.

Dieser nennt sich üblich "sozial verträglich" und ist typisch mit den
Betriebsräten verhandelt. Diese Art muss man planen über viele, viele
Jahre und dann begleiten im Fortschritt. Und sie kostet erstmal richtig
Geld.

Und daher steht in der Überschrift auch Fortschritte beim *geplanten*
Stellenabbau.

In eine Arbeitswelt, wo es parallel angeblich großen Fachkräftemangel
gibt, ist ein Stellenabbau z.B. bei VW gleichzeitig nicht bedeutend
damit, dass diese Leute danach arbeitslos sind. Sie haben auf dem
Arbeitsmarkt gute Chancen bei anderen Arbeitgebern.

Grüße, Ralf
Re: "Volkswagen macht Fortschritte"
#373082
Author: "Dr. Joachim Neu
Date: Wed, 04 Jun 2025 10:15
33 lines
944 bytes
Am 04.06.25 um 09:49 schrieb Ralf Koenig:
> Am 04.06.2025 um 07:30 schrieb Dr. Joachim Neudert:
>> Eben in den Morgennachrichten auf BR24:
>> "Volkswagen macht Fortschritte beim geplanten Stellenabbau".
>>
>> Man muß es halt nur positiv formulieren, dann ist alles gut in der
>> deutschen Autoindustrie?
>
> Mensch, Joachim, bist du als Selbstständiger so weit weg von der Praxis
> von *angestellt* arbeitenden Menschen, dass du den Unterschied nicht
> siehst?
>


Mir ging es um die sprachliche Darstellung.
In den BR24 Morgen-Nachrichten spricht die Sprecherin fröhlich los
"Volkswagen macht Fortschritte"

Schön, denke  ich beim Zähneputzen, ich  hatte auch gehört daß sich
deren Autos und vor allem E-Autos endlich wider gut verkauft haben im
ersten Quartal.

Aber sie spricht weiter:
"beim Stellenabbau".

Oh. Na toll.

Wenn das die Fortschritte sind in unserem Land...




--
Bitt um Vrzihung, di Tast " " klmmt manchmal...
Re: "Volkswagen macht Fortschritte"
#373083
Author: Marc Haber
Date: Wed, 04 Jun 2025 10:39
18 lines
894 bytes
Ralf Koenig <ralfkoenig@xmg.de> wrote:
>In eine Arbeitswelt, wo es parallel angeblich großen Fachkräftemangel
>gibt, ist ein Stellenabbau z.B. bei VW gleichzeitig nicht bedeutend
>damit, dass diese Leute danach arbeitslos sind. Sie haben auf dem
>Arbeitsmarkt gute Chancen bei anderen Arbeitgebern.

Nicht notwendigerweise. Oftmals hat trotz Fachkräftemangel und "wir
suchen GANZ VERZWEIFELT" die Praktikantin in HR den Auftrag, alle
Bewerbungen über 45 direkt mit einer Standardabsage zu verbescheiden,
ohne dass sich überhaupt jemand den Menschen jenseits seines
Geburtsdatums anguckt.

Grüße
Marc
--
----------------------------------------------------------------------------
Marc Haber         |   " Questions are the         | Mailadresse im Header
Rhein-Neckar, DE   |     Beginning of Wisdom "     |
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Re: "Volkswagen macht Fortschritte"
#373096
Author: Ralf Koenig
Date: Wed, 04 Jun 2025 23:04
78 lines
2946 bytes
Am 04.06.2025 um 09:54 schrieb Ulf Kutzner:
>
> Zutreffend ist, daß es zuerst die von Dir nicht
> erwähnten AN aus der gewerblichen Arbeitnehmerüberlassung
> trifft.

Diese sind ja keine VW-Mitarbeiter. VW kann diese Verträge relativ
einfach kündigen. Und hat mit dem Hintergrund ja bewusst Personal so
"eingekauft".

Angestellt sind diese MA bei dem Unternehmen für AN-Überlassung. Das
muss sich dann nen Kopp machen.

> Und die Erfahrung zeigt, dass die dann auch oft echte Kündigungen
> bekommen

Ja, ist möglich. Aber dann haut das mit dem Fachkräftemangel irgendwie
nicht hin. Automobilhersteller und auch Zulieferer haben eine Menge
Bereiche, die Querschnittsthemen betreffen:

Einkauf
Lieferantenmanagement
Produktionsplanung
Logistikplanung
Logistik und Lagerwesen
Produktionssteuerung
Automatisierung und Instandhaltung
Personal
Montage
IT
Robotik
Qualitätssicherung
Gebäudemanagement
Vertrieb

Komponentenfertigung:
Spritzguss
Gießereien

Natürlich gibt es auch Spezialistinnen und Spezialisten, die schon recht
eng fahrzeug-orientiert sind, z.B.:

Presswerk, Karosseriebau, Lack
Spezialisten in Abgasthemen, Verbrennungsmotorsteuerungen,
Automatikgetrieben

Aber selbst diese haben ja z.B. Unternehmen, die Flugzeuge, Lokomotiven
und Waggons, Militärgerät, Lkw, Busse, Zweiräder fertigen als
potenzielle neue Arbeitgeber. Sie müssen sich dabei auf ihre
Ausbildungen im Maschinenbau zurückbeziehen. Und ggf. in artverwandten
Branchen schauen, z.B. der Metall- und Elektroindustrie.

Hier in Leipzig eröffnet z.B. ein Werk von Deutsche Aircraft und baut da
Regionalflugzeuge. Für Leute, die bei Porsche Leipzig und BMW Leipzig
gerade keine Zukunft bekommen, entsteht da eine neue Chance. Natürlich
sind da Umschulungen mit nötig, aber vom Grundverständnis für Produktion
wird das neue Werk sehr profitieren.

Oder ein neues Werk samt Logistikzentrum von Beiersdorf. Ob jemand
Maschinen einstellt, die Kosmetika herstellen oder Kleberaupen auf
Windschutzscheiben applizieren, macht dann auch fast keinen Unterschied
mehr. Und für den Staplerfahrer im Logistikzentrum schon gar nicht. Oder
jemand, der in der betrieblichen Aus- und Weiterbildung gearbeitet hat,
kann auch gut Berufsschullehrer:in werden.

> und nicht etwa nur andere Einsatzorte im Tagespendelbereich.

Dann machen diese Unternehmen für AN-Überlassung aber einen schlechten
Job, denn sie sollten das Potenzial und den Wert ihrer Belegschaft
wirklich gut einschätzen können. Übrigens: gerade Remote-Arbeit
entkoppelt den Arbeitsorte von konkreten Büros - zumindest für "Kopfarbeit".

Der eine oder andere AN sollte halt - wenn es im Nahbereich wirklich mau
aussieht - überlegen, was die BRD insgesamt so zu bieten hat. Millionen
Ossis haben ihre Heimat verlassen für die Jobs "im Westen". Und einige
"Wessis" für Jobs im Osten mit "Buschzulage", gerade in den
Führungsetagen und Verwaltungen.

Grüße, Ralf
Re: "Volkswagen macht Fortschritte"
#373103
Author: Ralf Koenig
Date: Thu, 05 Jun 2025 11:26
53 lines
2081 bytes
Am 04.06.2025 um 10:15 schrieb Dr. Joachim Neudert:

> Mir ging es um die sprachliche Darstellung.
> In den BR24 Morgen-Nachrichten spricht die Sprecherin fröhlich los
> "Volkswagen macht Fortschritte"
>
> Schön, denke  ich beim Zähneputzen, ich  hatte auch gehört dass sich
> deren Autos und vor allem E-Autos endlich wieder gut verkauft haben im
> ersten Quartal.

Das sehe ich als deine thematische Fokussierung. Und nein, so wirklich
gut, dass die Werke ausgelastet sind, ist es noch nicht.

VW Zwickau (id.3, id.4/5, Q4, Born) z.B. würde sicherlich gern mehr
produzieren.

VW Emden (id.7, id.4) bestimmt auch.

Ohne in beiden Fällen die genaue aktuelle Auslastung zu kennen, ist
meist jedoch zumindest öffentlich, ob gerade 1-Schicht, 2-Schicht oder
3-Schichtbetrieb gefahren wird.

An sich waren für 2025 mal grob 25% BEV in den Neuzulassungen
veranschlagt in Vorhersagen. Dafür fehlt noch ein gutes Stück, gerade
bei der VW Kernmarke, die grob bei 18% sind. (Jan-April 2025, Markt: DE)
EU-weit liegt die VW Kernmarke bestimmt noch eher unter dem Wert.

Aber die anderen (z.B. Tesla, aber auch Mercedes oder Stellantis oder
Toyota) sind mit ihren BEV-Neuzulassungen so dermaßen schwach, dass VW
selbst mit (im Vergleich zur unternehmensinternen Planung) schwach
ausgelasteten BEV-Werken/Linien hier in DE seine Modelle auf den
vorderen Plätzen der BEV-Zulassungen hat. Diese Betrachtung ist nur das,
was du immer in den Statistiken siehst.

> Aber sie spricht weiter: "beim Stellenabbau".

beim *geplanten* Stellenabbau.

> Oh. Na toll. Wenn das die Fortschritte sind in unserem Land...

Andere Titel der gleichen Meldung waren so formuliert:

Handelsblatt: "Hohe Abfindungen: Rund 20.000 Mitarbeiter verlassen VW
freiwillig"

https://www.handelsblatt.com/unternehmen/industrie/hohe-abfindungen-rund-20000-mitarbeiter-verlassen-vw-freiwillig/100132729.html

Tagesschau: "20.000 VW-Mitarbeiter stimmen Job-Verzicht zu"

https://www.tagesschau.de/wirtschaft/unternehmen/vw-job-verzicht-sparprogramm-100.html

Gefällt dir das besser?

Grüße, Ralf
Re: "Volkswagen macht Fortschritte"
#373104
Author: "Dr. Joachim Neu
Date: Thu, 05 Jun 2025 11:32
61 lines
2412 bytes
Am 05.06.25 um 11:26 schrieb Ralf Koenig:
> Am 04.06.2025 um 10:15 schrieb Dr. Joachim Neudert:
>
>> Mir ging es um die sprachliche Darstellung.
>> In den BR24 Morgen-Nachrichten spricht die Sprecherin fröhlich los
>> "Volkswagen macht Fortschritte"
>>
>> Schön, denke  ich beim Zähneputzen, ich  hatte auch gehört dass sich
>> deren Autos und vor allem E-Autos endlich wieder gut verkauft haben im
>> ersten Quartal.
>
> Das sehe ich als deine thematische Fokussierung. Und nein, so wirklich
> gut, dass die Werke ausgelastet sind, ist es noch nicht.
>
> VW Zwickau (id.3, id.4/5, Q4, Born) z.B. würde sicherlich gern mehr
> produzieren.
>
> VW Emden (id.7, id.4) bestimmt auch.
>
> Ohne in beiden Fällen die genaue aktuelle Auslastung zu kennen, ist
> meist jedoch zumindest öffentlich, ob gerade 1-Schicht, 2-Schicht oder
> 3-Schichtbetrieb gefahren wird.
>
> An sich waren für 2025 mal grob 25% BEV in den Neuzulassungen
> veranschlagt in Vorhersagen. Dafür fehlt noch ein gutes Stück, gerade
> bei der VW Kernmarke, die grob bei 18% sind. (Jan-April 2025, Markt: DE)
> EU-weit liegt die VW Kernmarke bestimmt noch eher unter dem Wert.
>
> Aber die anderen (z.B. Tesla, aber auch Mercedes oder Stellantis oder
> Toyota) sind mit ihren BEV-Neuzulassungen so dermaßen schwach, dass VW
> selbst mit (im Vergleich zur unternehmensinternen Planung) schwach
> ausgelasteten BEV-Werken/Linien hier in DE seine Modelle auf den
> vorderen Plätzen der BEV-Zulassungen hat. Diese Betrachtung ist nur das,
> was du immer in den Statistiken siehst.
>
>> Aber sie spricht weiter: "beim Stellenabbau".
>
> beim *geplanten* Stellenabbau.
>
>> Oh. Na toll. Wenn das die Fortschritte sind in unserem Land...
>
> Andere Titel der gleichen Meldung waren so formuliert:
>
> Handelsblatt: "Hohe Abfindungen: Rund 20.000 Mitarbeiter verlassen VW
> freiwillig"
>
> https://www.handelsblatt.com/unternehmen/industrie/hohe-abfindungen-
> rund-20000-mitarbeiter-verlassen-vw-freiwillig/100132729.html
>
> Tagesschau: "20.000 VW-Mitarbeiter stimmen Job-Verzicht zu"
>
> https://www.tagesschau.de/wirtschaft/unternehmen/vw-job-verzicht-
> sparprogramm-100.html
>
> Gefällt dir das besser?
>
> Grüße, Ralf
Ja. Klingt viel neutraler, ohne diesen euphorischen Beiklang von
Fortschritten. Fortschritte ja, aber in einer schlechten Sache.

--
Bitt um Vrzihung, di Tast " " klmmt manchmal...
Re: "Volkswagen macht Fortschritte"
#373113
Author: Ralf Koenig
Date: Thu, 05 Jun 2025 12:37
28 lines
1458 bytes
Am 04.06.2025 um 10:39 schrieb Marc Haber:
> Ralf Koenig <ralfkoenig@xmg.de> wrote:
>> In eine Arbeitswelt, wo es parallel angeblich großen Fachkräftemangel
>> gibt, ist ein Stellenabbau z.B. bei VW gleichzeitig nicht bedeutend
>> damit, dass diese Leute danach arbeitslos sind. Sie haben auf dem
>> Arbeitsmarkt gute Chancen bei anderen Arbeitgebern.
>
> Nicht notwendigerweise. Oftmals hat trotz Fachkräftemangel und "wir
> suchen GANZ VERZWEIFELT" die Praktikantin in HR den Auftrag, alle
> Bewerbungen über 45 direkt mit einer Standardabsage zu verbescheiden,
> ohne dass sich überhaupt jemand den Menschen jenseits seines
> Geburtsdatums anguckt.

Die Fachkraft, die mit 30 oder 35 schon 20 Jahre wirklich breite
Berufserfahrung hat, ist halt auch eher selten. :-D

Also kurz: Fachkräfte-Suche geht nach Qualifikation, Wissen, Können,
Erfahrung, nicht nach Alter. Solche Firmen haben es dann nicht anders
verdient, als dass sie ihre Stellen halt nicht besetzt bekommen. Und
solche Personalabteilungen agieren schlicht dumm, wenn sie das so täten.
Es ist ja offensichtlich, dass sie dann nicht "GANZ VERZWEIFELT" suchen.

Das größere Konfliktpotenzial sehe ich aber nicht im Alter, sondern in
den Gehaltsvorstellungen, auch resultierend aus z.B. großen
Lohnsteigerungen der letzten Jahre. Und z.B. wenn sich z.B.
Noch-VW-Mitarbeiter:innen ausgehend vom VW-Niveau dann in gleicher Höhe
oder noch nach oben orientieren.

Grüße, Ralf
Re: "Volkswagen macht Fortschritte"
#373120
Author: Ulf Kutzner
Date: Thu, 05 Jun 2025 17:51
23 lines
634 bytes
Ralf Koenig <ralfkoenig@xmg.de> posted:

> Am 04.06.2025 um 10:15 schrieb Dr. Joachim Neudert:
>
> > Mir ging es um die sprachliche Darstellung.
> > In den BR24 Morgen-Nachrichten spricht die Sprecherin fröhlich los
> > "Volkswagen macht Fortschritte"
> >
> > Schön, denke  ich beim Zähneputzen, ich  hatte auch gehört dass sich
> > deren Autos und vor allem E-Autos endlich wieder gut verkauft haben im
> > ersten Quartal.



> > Aber sie spricht weiter: "beim Stellenabbau".
>
> beim *geplanten* Stellenabbau.

Da ist ein bestimmter Umfang geplant,
aber 20000 Abbauverträge sollen unter
Dach und Fach sein.

Gruß, ULF
Re: "Volkswagen macht Fortschritte"
#373122
Author: Ralf Koenig
Date: Thu, 05 Jun 2025 21:59
47 lines
1869 bytes
Am 05.06.2025 um 19:51 schrieb Ulf Kutzner:
>
> Ralf Koenig <ralfkoenig@xmg.de> posted:
>
>> Am 04.06.2025 um 10:15 schrieb Dr. Joachim Neudert:
>>
>>> Mir ging es um die sprachliche Darstellung.
>>> In den BR24 Morgen-Nachrichten spricht die Sprecherin fröhlich los
>>> "Volkswagen macht Fortschritte"
>>>
>>> Schön, denke  ich beim Zähneputzen, ich  hatte auch gehört dass sich
>>> deren Autos und vor allem E-Autos endlich wieder gut verkauft haben im
>>> ersten Quartal.
>
>
>>> Aber sie spricht weiter: "beim Stellenabbau".
>>
>> beim *geplanten* Stellenabbau.
>
> Da ist ein bestimmter Umfang geplant,

Jepp, es gibt doch öffentliche Zahlen.

https://www.n-tv.de/wirtschaft/Tausende-VW-Mitarbeiter-nehmen-Abfindung-oder-Altersteilzeit-an-article25809861.html

	"Dieser ist demnach zuversichtlich, sein Ziel zu erreichen, bis 2030
insgesamt 35.000 Arbeitsplätze in Deutschland abzubauen. Denn im
nächsten Schritt würden die geburtenstarken Jahrgänge 1969 und 1970
angesprochen. Insgesamt sollen mehr als ein Viertel der 130.000 Stellen
wegfallen."

> aber 20000 Abbauverträge sollen unter Dach und Fach sein.

Jepp. Und die werden dann bis 2030 wirksam. Aber 2/3 davon sind
Altersteilzeit, wenn man diesen Quellen glauben darf.

""Rund 20.000 Austritte aus dem Unternehmen bis 2030 sind bereits
vertraglich fixiert", sagte Personalvorstand Gunnar Kilian bei einer
Betriebsversammlung in Wolfsburg."

	"Der Konzern biete "im Rahmen der umfassenden Restrukturierung weiter
Altersteilzeit, Altersregelungen und Aufhebungsverträge zur nachhaltigen
Reduzierung der indirekten Personalkosten an", teilte ein Sprecher
ntv.de mit. Beschäftigte, die eine Altersteilzeit oder eine
Altersregelung wählten, erhielten aber keine zusätzliche Abfindung. Rund
zwei Drittel gingen in Altersteilzeit, berichtet die "Bild"-Zeitung."

Grüße, Ralf
Re: "Volkswagen macht Fortschritte"
#373223
Author: Dr. Joachim Neud
Date: Sat, 07 Jun 2025 14:42
47 lines
1837 bytes
Ralf Koenig <ralfkoenig@xmg.de> wrote:


>
> Jepp, es gibt doch öffentliche Zahlen.
>
> https://www.n-tv.de/wirtschaft/Tausende-VW-Mitarbeiter-nehmen-Abfindung-oder-Altersteilzeit-an-article25809861.html
>
> 	"Dieser ist demnach zuversichtlich, sein Ziel zu erreichen, bis 2030
> insgesamt 35.000 Arbeitsplätze in Deutschland abzubauen. Denn im
> nächsten Schritt würden die geburtenstarken Jahrgänge 1969 und 1970
> angesprochen. Insgesamt sollen mehr als ein Viertel der 130.000 Stellen
> wegfallen."
>

>
> Jepp. Und die werden dann bis 2030 wirksam. Aber 2/3 davon sind
> Altersteilzeit, wenn man diesen Quellen glauben darf.
>
> ""Rund 20.000 Austritte aus dem Unternehmen bis 2030 sind bereits
> vertraglich fixiert", sagte Personalvorstand Gunnar Kilian bei einer
> Betriebsversammlung in Wolfsburg."
>
> 	"Der Konzern biete "im Rahmen der umfassenden Restrukturierung weiter
> Altersteilzeit, Altersregelungen und Aufhebungsverträge zur nachhaltigen
> Reduzierung der indirekten Personalkosten an", teilte ein Sprecher
> ntv.de mit. Beschäftigte, die eine Altersteilzeit oder eine
> Altersregelung wählten, erhielten aber keine zusätzliche Abfindung. Rund
> zwei Drittel gingen in Altersteilzeit, berichtet die "Bild"-Zeitung."
>
> Grüße, Ralf
>

Und die Fortschritte gehen munter voran:

https://www.heise.de/news/Deutsche-Industrie-baut-100-000-Jobs-binnen-eines-Jahres-ab-10436829.html

Im Link steht schon die zentrale Aussage.

"Die anhaltende Wirtschaftskrise hat die deutsche Industrie binnen eines
Jahres mehr als 100.000 Arbeitsplätze gekostet. Am härtesten traf es die
Autobranche, zeigt eine Analyse der Wirtschaftsprüfungs- und
Beratungsgesellschaft EY, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt.
Alleine dort wurden demnach netto rund 45.400 Jobs abgebaut."

--
please forgive my iPhone typos
Re: "Volkswagen macht Fortschritte"
#373225
Author: Arthur Erhardt
Date: Sat, 07 Jun 2025 15:03
51 lines
2110 bytes
Dr. Joachim Neudert <neudert@5sl.org> wrote:
> Ralf Koenig <ralfkoenig@xmg.de> wrote:


> >
> > Jepp, es gibt doch öffentliche Zahlen.
> >
> > https://www.n-tv.de/wirtschaft/Tausende-VW-Mitarbeiter-nehmen-Abfindung-oder-Altersteilzeit-an-article25809861.html
> >
> >       "Dieser ist demnach zuversichtlich, sein Ziel zu erreichen, bis 2030
> > insgesamt 35.000 Arbeitsplätze in Deutschland abzubauen. Denn im
> > nächsten Schritt würden die geburtenstarken Jahrgänge 1969 und 1970
> > angesprochen. Insgesamt sollen mehr als ein Viertel der 130.000 Stellen
> > wegfallen."
> >

> >
> > Jepp. Und die werden dann bis 2030 wirksam. Aber 2/3 davon sind
> > Altersteilzeit, wenn man diesen Quellen glauben darf.
> >
> > ""Rund 20.000 Austritte aus dem Unternehmen bis 2030 sind bereits
> > vertraglich fixiert", sagte Personalvorstand Gunnar Kilian bei einer
> > Betriebsversammlung in Wolfsburg."
> >
> >       "Der Konzern biete "im Rahmen der umfassenden Restrukturierung weiter
> > Altersteilzeit, Altersregelungen und Aufhebungsverträge zur nachhaltigen
> > Reduzierung der indirekten Personalkosten an", teilte ein Sprecher
> > ntv.de mit. Beschäftigte, die eine Altersteilzeit oder eine
> > Altersregelung wählten, erhielten aber keine zusätzliche Abfindung. Rund
> > zwei Drittel gingen in Altersteilzeit, berichtet die "Bild"-Zeitung."
> >
> > Grüße, Ralf
> >

> Und die Fortschritte gehen munter voran:

> https://www.heise.de/news/Deutsche-Industrie-baut-100-000-Jobs-binnen-eines-Jahres-ab-10436829.html

> Im Link steht schon die zentrale Aussage.

> "Die anhaltende Wirtschaftskrise hat die deutsche Industrie binnen eines
> Jahres mehr als 100.000 Arbeitsplätze gekostet. Am härtesten traf es die
> Autobranche, zeigt eine Analyse der Wirtschaftsprüfungs- und
> Beratungsgesellschaft EY, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt.
> Alleine dort wurden demnach netto rund 45.400 Jobs abgebaut."
Der maßgeblich verantwortliche Minister wird dafür Dozent an
der Uni Berkeley. Da kann er weit weg den Lohn für seine
Tätigkeit genießen.

--
A. Erhardt
Re: "Volkswagen macht Fortschritte"
#373231
Author: Dr. Joachim Neud
Date: Sat, 07 Jun 2025 15:44
61 lines
2609 bytes
Arthur Erhardt <usenet2025@erhardt-net.de> wrote:
> Dr. Joachim Neudert <neudert@5sl.org> wrote:
>> Ralf Koenig <ralfkoenig@xmg.de> wrote:
>
>
>>>
>>> Jepp, es gibt doch öffentliche Zahlen.
>>>
>>> https://www.n-tv.de/wirtschaft/Tausende-VW-Mitarbeiter-nehmen-Abfindung-oder-Altersteilzeit-an-article25809861.html
>>>
>>> "Dieser ist demnach zuversichtlich, sein Ziel zu erreichen, bis 2030
>>> insgesamt 35.000 Arbeitsplätze in Deutschland abzubauen. Denn im
>>> nächsten Schritt würden die geburtenstarken Jahrgänge 1969 und 1970
>>> angesprochen. Insgesamt sollen mehr als ein Viertel der 130.000 Stellen
>>> wegfallen."
>>>
>
>>>
>>> Jepp. Und die werden dann bis 2030 wirksam. Aber 2/3 davon sind
>>> Altersteilzeit, wenn man diesen Quellen glauben darf.
>>>
>>> ""Rund 20.000 Austritte aus dem Unternehmen bis 2030 sind bereits
>>> vertraglich fixiert", sagte Personalvorstand Gunnar Kilian bei einer
>>> Betriebsversammlung in Wolfsburg."
>>>
>>> "Der Konzern biete "im Rahmen der umfassenden Restrukturierung weiter
>>> Altersteilzeit, Altersregelungen und Aufhebungsverträge zur nachhaltigen
>>> Reduzierung der indirekten Personalkosten an", teilte ein Sprecher
>>> ntv.de mit. Beschäftigte, die eine Altersteilzeit oder eine
>>> Altersregelung wählten, erhielten aber keine zusätzliche Abfindung. Rund
>>> zwei Drittel gingen in Altersteilzeit, berichtet die "Bild"-Zeitung."
>>>
>>> Grüße, Ralf
>>>
>
>> Und die Fortschritte gehen munter voran:
>
>> https://www.heise.de/news/Deutsche-Industrie-baut-100-000-Jobs-binnen-eines-Jahres-ab-10436829.html
>
>> Im Link steht schon die zentrale Aussage.
>
>> "Die anhaltende Wirtschaftskrise hat die deutsche Industrie binnen eines
>> Jahres mehr als 100.000 Arbeitsplätze gekostet. Am härtesten traf es die
>> Autobranche, zeigt eine Analyse der Wirtschaftsprüfungs- und
>> Beratungsgesellschaft EY, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt.
>> Alleine dort wurden demnach netto rund 45.400 Jobs abgebaut."
> Der maßgeblich verantwortliche Minister wird dafür Dozent an
> der Uni Berkeley. Da kann er weit weg den Lohn für seine
> Tätigkeit genießen.
>

Das war ja immer das Ziel. Weniger Konsum, weniger Wirtschafts-Druck,
Grenzen des Wachstums respektieren, Wachstum reduzieren, Autos reduzieren,
Verkehr reduzieren, Geschwindigkeit senken. Orte der Begegnung schaffen
statt Shopper in die Stadt bringen. Hat doch alles geklappt wird er in
Berkeley berichten.

Wie Michael Bode immer so schön formuliert: im Sommer bestellen wir die
Äcker, und im Winter schnitzen wir Kuckucksuhren.

--
please forgive my iPhone typos
Re: "Volkswagen macht Fortschritte"
#373235
Author: Ulf Kutzner
Date: Sat, 07 Jun 2025 16:03
18 lines
737 bytes
Neudert <neudert@5sl.org> posted:


> Das war ja immer das Ziel. Weniger Konsum, weniger Wirtschafts-Druck,
> Grenzen des Wachstums respektieren, Wachstum reduzieren, Autos reduzieren,
> Verkehr reduzieren, Geschwindigkeit senken. Orte der Begegnung schaffen
> statt Shopper in die Stadt bringen. Hat doch alles geklappt wird er in
> Berkeley berichten.
>
> Wie [...] Bode immer so schön formuliert: im Sommer bestellen wir die
> Äcker, und im Winter schnitzen wir Kuckucksuhren.

Das mit der Jahresfahrleistung 2023 muß an diesem
seltsamen Heimbüro liegen. Aber ja, Bode muß für
seine Schnitzarbeiten nicht täglich in die Manufaktur.

In knapp drei Wochen sollte eine Abschätzung über die
Jahresfahrleistung 2024 vorliegen.
Re: "Volkswagen macht Fortschritte"
#373233
Author: Michael Bode
Date: Sat, 07 Jun 2025 18:00
15 lines
792 bytes
Dr. Joachim Neudert <neudert@5sl.org> writes:

> Das war ja immer das Ziel. Weniger Konsum, weniger Wirtschafts-Druck,
> Grenzen des Wachstums respektieren, Wachstum reduzieren, Autos reduzieren,
> Verkehr reduzieren, Geschwindigkeit senken. Orte der Begegnung schaffen
> statt Shopper in die Stadt bringen. Hat doch alles geklappt wird er in
> Berkeley berichten.
>
> Wie Michael Bode immer so schön formuliert: im Sommer bestellen wir die
> Äcker, und im Winter schnitzen wir Kuckucksuhren.

Bei letzterem bin ich mir nicht mehr so sicher. Schnitzen bedeutet ja,
dass scharfe Messer relativ leicht zugänglich wären. Außerdem braucht
man dafür Stahl und ob wir den grün herstellen... also Schweineknochen
zurechtfeilen, aber das ist nicht vegan. Wird wohl auf Steinmesser
rauslaufen.
Entwicklung von Arbeitsplätzen in DE (was: "Volkswagen macht Fortschritte")
#373253
Author: Ralf Koenig
Date: Sun, 08 Jun 2025 08:22
113 lines
5827 bytes
Am 07.06.2025 um 16:42 schrieb Dr. Joachim Neudert:

> Und die Fortschritte gehen munter voran:
>
> https://www.heise.de/news/Deutsche-Industrie-baut-100-000-Jobs-binnen-eines-Jahres-ab-10436829.html
>
> Im Link steht schon die zentrale Aussage.
>
> "Die anhaltende Wirtschaftskrise hat die deutsche Industrie binnen eines
> Jahres mehr als 100.000 Arbeitsplätze gekostet. Am härtesten traf es die
> Autobranche, zeigt eine Analyse der Wirtschaftsprüfungs- und
> Beratungsgesellschaft EY, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt.
> Alleine dort wurden demnach netto rund 45.400 Jobs abgebaut."

Also Rückgänge von Arbeitsplätzen in der dt. Autoindustrie halte ich für
etwas normales durch:

* Automatisierung (das betrifft alle Industriezweige)
* weniger Autos in den gesättigten Markt
* Verlagerungen von Produktion ins europäische Ausland (z.B. Süd- und
Osteuropa, was dort endlich mehr Wohlstand bringt, die EU-Staaten etwas
angleicht, was "uns" wiederum Absatzmärkte für teurere Produkte und
Dienstleistungen eröffnet)
* natürlich ein Wandel - erst vom Verbrenner über Hybrid zum BEV, und
was noch kommen wird: ernstzunehmende Fahrautomatisierung im
Zusammenhang mit der geteilten Nutzung von Pkw.

Aber wenn es da in Deutschland zurück geht, geht es woanders halt rauf.

Hier wird zum Beispiel mehr gearbeitet, wenn auch maßgeblich in Minijobs:

"Zahl der arbeitenden Rentner laut Bericht auf Rekordniveau"
http://zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2025-06/zahl-der-arbeitenden-rentner-auf-rekordniveau

Es wird eine Verschiebung sein von Industrie-Arbeitsplätzen zu
Arbeitsplätzen in anderen Sektoren, maßgeblich dem Dienstleistungssektor.

Gleichzeitig wird ein Nullwachstum oben schon als "anhaltende
Wirtschaftskrise" verkauft. Aber die Gesamtwirtschaft besteht eben nicht
nur aus Industrie. das BIP in Deutschland, als Indikator für die gesamte
Wirtschaftsleistung, ist seit vielen Quartalen zwar nicht mit dem
Wachstum gesegnet, von dem die Ökonomen immer träumen, aber auch nicht
mit Rückgang, sondern das mäandert seit Q3 2021 (also fast 4 Jahren)
irgendwo um 0% herum mit so Werten zwischen -0.5% bis +0,5%.
https://de.tradingeconomics.com/germany/gdp-growth

Und schauen wir mal in die Arbeitslosenquote:
https://www.destatis.de/DE/Themen/Wirtschaft/Konjunkturindikatoren/Arbeitsmarkt/arb210a.html
Dann ist das auch eine Seitwärtsbewegung zwischen 5 und 6,5%.

Für mich ist die Autoindustrie in ihrer jetzigen Form keine
Zukunftsbranche. Sondern da sehe ich eher Bildung, Erneuerbare Energien,
Elektro- und Energietechnik (die wird der Schlüssel von "Brennstoffe
transportieren und verbrennen" nach "Strom speichern und nutzen"),
Halbleiter und Chips, Telekommunikation, Software, und auf der
Rohstoffseite: viel mehr Recycling und Kreislaufwirtschaft. Dort könnte
gerade die chem. Industrie viel stärker reingehen, rund um Plastik- und
Elastikprodukte, aber auch Glas, Papier und Keramik. Genau wie die
Metallindustrie: wie macht man all das mit möglichst wenig neuem
Ausgangsmaterial und mit weniger Energie im Verarbeitungsprozess?

Ich finde sogar, der starke Fokus auf "Autos, Autos, Autos" (aber leider
in wenig innovativer Art) hat Deutschland nicht gut getan. Das
korrigiert sich nun von selbst.

Du kannst dafür mal in so einen Artikel reinschauen:
"Prognos-Studie: Elf Branchen, in denen Deutschland noch spitze ist"
17.05.2024
https://www.handelsblatt.com/politik/konjunktur/prognos-studie-elf-branchen-in-denen-deutschland-noch-spitze-ist/100023347.html

Und wenn man das verbindet (weniger Autoneuproduktion, dt. Autowerke
werden frei, Kreislaufwirtschaft zur Reduktion der importierten
Rohstoffmengen), kommt man bei etwas logischem raus: z.B. der Umrüstung
von Verbrenner-Fahrzeugen zu batterieelektrischen Fahrzeugen, gerade für
Pkw, aber auch Nutzfahrzeuge und Zweiräder. Natürlich auch für den ÖPNV,
ÖPFV und Boote.

Deutschland kann auch weitere Zweige im Dienstleistungssektor stärker
entwickeln:
* Tourismus (wie z.B. Nachbarland Österreich),
* Finanzen (unsere Nachbarn Luxemburg oder die Schweiz leben davon
maßgeblich, die können da bisschen was abgeben),
* Gesundheit, gern zusammen mit einer innovativen Biotech- und
Pharma-Industrie,
* Medien, Verlage, Computerspiele, und Film.

Es wäre z.B. gut, die Digitaldienste wieder enger nach Europa zu holen,
anstatt der hohen Abhängigkeiten zu Plattformen von Microsoft, Apple,
Alphabet/Google, Amazon, Meta, Bytedance, die sich über Clouds noch
weiter vergrößern werden.

Es wäre gut, die Hardware-Grundlagen der Digitalwirtschaft und
Energiewirtschaft wieder enger nach Europa zu holen, sowie
Open-Source-Software, OpenData, OpenKnowledge, OpenMedia zu fördern. Und
es wäre gut, wirklich mal in ein europäisches Denken zu kommen. Und dann
in eine Richtung der Weltdiplomatie (wie sie mit der Gründung der
Vereinten Nationen nach dem 2. Weltkrieg mal begonnen hat) anstatt von
Rüstung, Militär und militärischer Abschreckung.

Und wir werden klar Technologien brauchen, die mit den
Klimaveränderungen besser klarkommen: Wettervorhersage, Klimaprognosen,
Hochwasserschutz, Gebäudeschutz, Katastrophenschutz, Management von
Starkregenereignissen und Hagel, Management von langer Hitze, Dürre und
Trockenheit, Biotechnologien dazu, intelligenten Artenschutz. Auch das
können wir als Produkte oder Dienstleistungen dem Weltmarkt anbieten.

Vielleicht gibt dir diese Sicht ein paar Gedankenimpulse. Für 100.000
Arbeitsplätze, die von mir aus in einem Jahr in der deutschen Industrie
abgebaut wurden (um die Zahl von oben aufzugreifen) gibt es da mehr als
genug Chancen. Schon allein, wenn man zusammenzählt, was an Lehrerinnen
und Lehrern, in der Pflege, Krankenhauspersonal, Medizinern in
Deutschland so fehlt.

Grüße, Ralf
Re: Entwicklung von Arbeitsplätzen in DE
#373255
Author: "Dr. Joachim Neu
Date: Sun, 08 Jun 2025 08:46
40 lines
1850 bytes
Am 08.06.25 um 08:22 schrieb Ralf Koenig:
>
> Es wird eine Verschiebung sein von Industrie-Arbeitsplätzen zu
> Arbeitsplätzen in anderen Sektoren, maßgeblich dem Dienstleistungssektor.


Da gilt halt was schon Helmut Kohl bemerkt hat:

"Wir werden auch nicht reicher wenn wir uns täglich gegenseitig die
Haare schneiden."

Ich arbeite als Arzt ja auch im Quartärsektor, dem Gesundheitswesen.
Darin werden riesige Umsätze getätigt. Werden wir als Volkswirtschaft
dadurch reicher? Ich vielleicht, das Land aber nicht. Der ganze Sektor
zählt mehr zum konsumptiven Bereich denn zum produktiven Bereich.
High-Tech-Medizin muß ein Land sich erst mal leisten können. Und wenn
die Medizin die Lebenserwartung wie zuletzt um 3 Monate erhöht pro Jahr
(bis Corona war das so), dann ist das volkswirtschaftlich eher
nachteilig. Wir schieben ja keine 10 gesunden Jahre zwischen 30 und 40
ein, sondern verlängern das Leben am hinteren Ende von 75 auf 85 Jahre.
In dieser Lebensphase sind die Menschen meist nicht produktiv tätig,
sondern verbrauchen im Gegenteil viele Ressourcen.


Zur Definition Quartärsektor:

Quartärsektor (Informationssektor)
Es gibt unterschiedliche Definitionen für den quartären Sektor (auch
Quartärsektor oder Informationssektor), meist wird die Wirtschaft jedoch
nur in drei Sektoren eingeteilt. Jean Gottmann definierte 1961 die in
diesen Sektor fallenden Tätigkeiten als Tätigkeiten aus dem Bereich des
tertiären Sektors, die besonders hohe intellektuelle Ansprüche stellen
und ausgeprägte Verantwortungsbereitschaft erfordern.[3][4]

Hierunter fallen insbesondere:

Beratung: Ingenieure, Rechtsanwälte, Wirtschaftsberater, Steuerberater,
Heil- und Erziehungs- und Bildungsberufe.
IT-Dienstleistungen
Hochtechnologie (High Tech) wie Nanotechnologie, Biotechnologie usw.
Kommunikationstechnik
Re: Entwicklung von Arbeitsplätzen in DE
#373256
Author: "Dr. Joachim Neu
Date: Sun, 08 Jun 2025 08:53
45 lines
2214 bytes
Am 08.06.25 um 08:22 schrieb Ralf Koenig:
>
> Ich finde sogar, der starke Fokus auf "Autos, Autos, Autos" (aber leider
> in wenig innovativer Art) hat Deutschland nicht gut getan. Das
> korrigiert sich nun von selbst.
>
> Du kannst dafür mal in so einen Artikel reinschauen:
> "Prognos-Studie: Elf Branchen, in denen Deutschland noch spitze ist"
> 17.05.2024
> https://www.handelsblatt.com/politik/konjunktur/prognos-studie-elf-
> branchen-in-denen-deutschland-noch-spitze-ist/100023347.html
>
> Und wenn man das verbindet (weniger Autoneuproduktion, dt. Autowerke
> werden frei, Kreislaufwirtschaft zur Reduktion der importierten
> Rohstoffmengen), kommt man bei etwas logischem raus: z.B. der Umrüstung
> von Verbrenner-Fahrzeugen zu batterieelektrischen Fahrzeugen, gerade für
> Pkw, aber auch Nutzfahrzeuge und Zweiräder. Natürlich auch für den ÖPNV,
> ÖPFV und Boote.
>
> Deutschland kann auch weitere Zweige im Dienstleistungssektor stärker
> entwickeln:
> * Tourismus (wie z.B. Nachbarland Österreich),
> * Finanzen (unsere Nachbarn Luxemburg oder die Schweiz leben davon
> maßgeblich, die können da bisschen was abgeben),
> * Gesundheit, gern zusammen mit einer innovativen Biotech- und Pharma-
> Industrie,
> * Medien, Verlage, Computerspiele, und Film.
>
> Es wäre z.B. gut, die Digitaldienste wieder enger nach Europa zu holen,
> anstatt der hohen Abhängigkeiten zu Plattformen von Microsoft, Apple,
> Alphabet/Google, Amazon, Meta, Bytedance, die sich über Clouds noch
 > weiter vergrößern werden.

Natürlich wäre das gut. Jedes Land hätte gern ein Apple. Allein, unsere
Entwickler in D und Europa waren und sind nicht fähig genug dafür. Der
Nokia Communicator hatte rund 90 winzigkleine Tasten. So stellte man
sich Smartphones vor, besonders kleine Computerchen mit noch kleineren
Tastatürchen. Als Steve Jobs dann 2007 das iPhone vorstellte, lachten
sich Nokia, Microsoft und 90% der Industrie scheckig: Ein Telefon ohne
Nummerntasten? Bruhaha.

Deutschland ist überwiegend  nur gut in Industrien, die bereits im
vorletzten Jahrhundert entwickelt wurden. 1870 und so. Energie, Chemie,
Autos.
Beim 3. Jahrtausend sind wir mehr als Konsumenten dabei.
Re: Entwicklung von Arbeitsplätzen in DE
#373257
Author: "Dr. Joachim Neu
Date: Sun, 08 Jun 2025 09:01
21 lines
1187 bytes
Am 08.06.25 um 08:22 schrieb Ralf Koenig:
> was an Lehrerinnen und Lehrern, in der Pflege, Krankenhauspersonal,
> Medizinern in Deutschland so fehlt.


Wie ich oben schon erklärt habe: Das gehört alles leider nur zum
konsumptiven Bereich des Tertiär- und Quartärsektors. Oder um es noch
einfacher zu sagen: Das kostet alles viele Geld, das alles bringt der
Volkswirtschaft kein Geld ein.

Ansonsten wäre ich gern dafür das Volumen für den Gesundheitsfonds sagen
wir mal zu verdreifachen. Seit 1996 ist die kumulative Inflation etwa
85% gewesen. Seit 1996 wurde aber die GOÄ für Privat-Leistungen nicht
mehr erhöht. Und 2023 wurden die Ausgaben der gesetzlichen Kassen um
1,6% erhöht, bei einer Inflation von 5,9%. Ich habe es zunehmend satt
das Land und seine Krankenkassen zu subventionieren und dafür von diesen
Institutionen beschimpft zu werden. Es gibt immer noch mehr
Krankenkassenmitarbeiter als tätige Ärzte im Land. Jeder Arzt hat einen
unsichtbaren Engel auf seiner Schulter sitzen, der selbst nichts
Produktives tut ausser ihn zu verwalten, zu kommandieren und zu bevormunden.

Vielleicht sollte das Land doch noch ein paar Jahre gute Autos bauen...
Re: Entwicklung von Arbeitsplätzen in DE
#373258
Author: "Dr. Joachim Neu
Date: Sun, 08 Jun 2025 09:03
8 lines
388 bytes
Am 08.06.25 um 08:22 schrieb Ralf Koenig:
>
> Du kannst dafür mal in so einen Artikel reinschauen:
> "Prognos-Studie: Elf Branchen, in denen Deutschland noch spitze ist"
> 17.05.2024
> https://www.handelsblatt.com/politik/konjunktur/prognos-studie-elf-
> branchen-in-denen-deutschland-noch-spitze-ist/100023347.html

Hinter Paywall. Wenn Du ihn hast, stell den Text doch mal hier rein.
Re: Entwicklung von Arbeitsplätzen in DE
#373259
Author: "Klaus H."
Date: Sun, 08 Jun 2025 10:18
8 lines
313 bytes
Am 08.06.25 um 08:46 schrieb Dr. Joachim Neudert:
>
> Da gilt halt was schon Helmut Kohl bemerkt hat:
>
> "Wir werden auch nicht reicher wenn wir uns täglich gegenseitig die
> Haare schneiden."
>
Jemand anderem als Kohl wäre möglicherweise die Idee gekommen, daß dabei
immerhin noch alle schöner werden.
Re: Entwicklung von Arbeitsplätzen in DE
#373267
Author: Frank Kemper
Date: Sun, 08 Jun 2025 15:15
14 lines
481 bytes
Dr. Joachim Neudert <neudert@5sl.org> wrote:
> Als Steve Jobs dann 2007 das iPhone vorstellte, lachten
> sich Nokia, Microsoft und 90% der Industrie scheckig: Ein Telefon ohne
> Nummerntasten? Bruhaha.

Was bringt eigentlich promovierte Akademiker dazu, immer dieselben
BWL-Märchen nachzuplappern. Nein, Kodak hat auch NICHT die Digitalkamera
verschlafen. Das ist damals auch etwas anders gelaufen als die Hipster
immer gern erzählen.

Frank


--
The whole IT runs on Caffeine
Re: Entwicklung von Arbeitsplätzen in DE
#373268
Author: Michael Bode
Date: Sun, 08 Jun 2025 17:22
13 lines
580 bytes
Frank Kemper <samplerama@googlemail.com> writes:

> Dr. Joachim Neudert <neudert@5sl.org> wrote:
>> Als Steve Jobs dann 2007 das iPhone vorstellte, lachten
>> sich Nokia, Microsoft und 90% der Industrie scheckig: Ein Telefon ohne
>> Nummerntasten? Bruhaha.
>
> Was bringt eigentlich promovierte Akademiker dazu, immer dieselben
> BWL-Märchen nachzuplappern. Nein, Kodak hat auch NICHT die Digitalkamera
> verschlafen. Das ist damals auch etwas anders gelaufen als die Hipster
> immer gern erzählen.

Zumal es ja das LG Prada war, das dieses revolutionäre Konzept gezeigt
hat.
Re: Entwicklung von Arbeitsplätzen in DE
#373269
Author: "Dr. Joachim Neu
Date: Sun, 08 Jun 2025 17:41
67 lines
2811 bytes
Am 08.06.25 um 17:15 schrieb Frank Kemper:
> Dr. Joachim Neudert <neudert@5sl.org> wrote:
>> Als Steve Jobs dann 2007 das iPhone vorstellte, lachten
>> sich Nokia, Microsoft und 90% der Industrie scheckig: Ein Telefon ohne
>> Nummerntasten? Bruhaha.
>
> Was bringt eigentlich promovierte Akademiker dazu, immer dieselben
> BWL-Märchen nachzuplappern. Nein, Kodak hat auch NICHT die Digitalkamera
> verschlafen. Das ist damals auch etwas anders gelaufen als die Hipster
> immer gern erzählen.
>
> Frank
>
>

Nun, weil es genau so war. Wie Google und HTC sich ein Smartphone
vorgestellt haben, zeigte das erst über 1 Jahr später  erschienene erste
Android-Telefon:

Am 10.1.2007 stellte Apple das iPhone vor. Das erste Android kam dann am
23. September 2008 heraus:

https://t3n.de/news/von-der-nische-in-die-masse-das-erste-android-smartphone-feiert-seinen-zehnten-geburtstag-1112838/

Von der Telekom als G1 verkauft. 1 1/2 Jahre nach dem iPhone, noch mit
rund 53 Tasten.  Soviel zur Urban legend, das iPhone sei nicht
bahnbrechend gewesen.

"

T-Mobile G1: Das „Anti-iPhone“"

Der 23. September 2008 ist für die Android-Plattform ein denkwürdiger
Tag, der der Vorstellung des ersten iPhones ein Jahr zuvor gleichkommt:
Zusammen mit dem Netzbetreiber T-Mobile und der Expertise des
Smartphone-Pioniers HTC hatte Google mit dem T-Mobile G1 das erste für
den Massenmarkt bestimmte Android-Smartphone präsentiert. Für den
internationalen Markt wurde es als HTC Dream vermarktet.

Als Google sein erstes Android-Phone vorstellte, hatte Apple schon die
zweite Iteration seine iPhones, das iPhone 3G, auf dem Markt. Apple war
also schon eifrig dabei, die Mobilindustrie umzukrempeln, während die
etablierten Player wie Nokia und RIM (später in Blackberry umgetauft) zu
zerbröseln begannen. "

Trotz hektischem Abkupfern war man 1 1/2 Jahre später immer noch bei 53
kleinen Tipptasten, anstelle einer kapazitativen Multitouch-Oberfläche.
Dann kamen die Nachahmer langsam in die Pötte.

Kodak: Ich weiß. Ich habe selbst noch eine Kodak DC 4800 Kamera für 1600
(Euro oder noch Mark weiß ich nicht mehr),Magnesium-Gehäuse, 3,1 MPixel
Sensor und 3-fach Zoom. Die geht noch heute (ist aber natürlich nicht
mehr im Einsatz). Kodaks  Geschichte habe ich genau verfolgt. Als
Fotoamateuer mit Contax/Zeiss, Nikon, Mamiya 645 und eigenem Farblabor
(Cibachrome, RC14, RC78 und noch paar Prozeße).

https://www.dpreview.com/reviews/kodakdc4800/3

Meine erste Digitalkamera war 1998 eine Jenoptik mit 640*480 Pixeln und
serieller RS232 Datenübertragung. Damals 199 DM.

So sah sie aus:

https://www.digicammuseum.de/gechichten/erfahrungsberichte/jenoptik-jd-11-jd-12/

Mach Dir also keine unbegründeten Sorgen um meine Kenntnisse um die
Entwicklung der modernen Kameratechnik.
Re: Entwicklung von Arbeitsplätzen in DE
#373270
Author: "Dr. Joachim Neu
Date: Sun, 08 Jun 2025 17:42
16 lines
707 bytes
Am 08.06.25 um 17:22 schrieb Michael Bode:
> Frank Kemper <samplerama@googlemail.com> writes:
>
>> Dr. Joachim Neudert <neudert@5sl.org> wrote:
>>> Als Steve Jobs dann 2007 das iPhone vorstellte, lachten
>>> sich Nokia, Microsoft und 90% der Industrie scheckig: Ein Telefon ohne
>>> Nummerntasten? Bruhaha.
>>
>> Was bringt eigentlich promovierte Akademiker dazu, immer dieselben
>> BWL-Märchen nachzuplappern. Nein, Kodak hat auch NICHT die Digitalkamera
>> verschlafen. Das ist damals auch etwas anders gelaufen als die Hipster
>> immer gern erzählen.
>
> Zumal es ja das LG Prada war, das dieses revolutionäre Konzept gezeigt
> hat.

Halt nicht in "funktionierend". Ausser Telefon und Uhranzeige ...
Re: Entwicklung von Arbeitsplätzen in DE
#373272
Author: Dr. Joachim Neud
Date: Sun, 08 Jun 2025 18:28
297 lines
12202 bytes
Ralf Koenig <ralfkoenig@xmg.de> wrote:
> Am 08.06.2025 um 09:01 schrieb Dr. Joachim Neudert:
>> Am 08.06.25 um 08:22 schrieb Ralf Koenig:
>>> was an Lehrerinnen und Lehrern, in der Pflege, Krankenhauspersonal,
>>> Medizinern in Deutschland so fehlt.
>>
>>
>> Wie ich oben schon erklärt habe: Das gehört alles leider nur zum
>> konsumptiven Bereich des Tertiär- und Quartärsektors. Oder um es noch
>> einfacher zu sagen: Das kostet alles viele Geld, das alles bringt der
>> Volkswirtschaft kein Geld ein.
>
> Schau nach Hongkong, Schweiz, Luxemburg, oder in Länder, die maßgeblich
> vom Tourismus leben. Da gibt es *Wohlstand* in den Gesellschaften, bei
> sehr überschaubarer Industrieproduktion.
>

Das ist doch etwas komplett anderes als Lehrer und medizinische Versorgung.
Tourismus und Finanz"Dienstleistungen " bringen Geld ein. Lehrer,
Universitäten, Krankenhäuser und Ärzte kosten Geld.


> Beispiel Seychellen: das Land in Afrika mit dem höchsten BIP pro Kopf,
> geschätzt mit 21.532 US-Dollar / 29.469 US-Dollar bei Kaufkraftparität.
>
>> Ansonsten wäre ich gern dafür das Volumen für den Gesundheitsfonds sagen
>> wir mal zu verdreifachen.
>
> Eben ging es dir noch um Arbeitsplätze. Und jetzt um dein Einkommen?

Arbeitsplätze im Gesundheitswesen kosten Geld. Also erhöht mal den Umfang
des Gesundheitsfonds. Willst Du die Sozialbeiträge dafür verdoppeln?
Verdreifachen?

>
>> Seit 1996 ist die kumulative Inflation etwa
>> 85% gewesen.
>
> Also Faktor 1,85. Nehmen wir das mal so.
>
>> Seit 1996 wurde aber die GOÄ für Privat-Leistungen nicht
>> mehr erhöht.
>
> Die Ärzte haben doch dieses Mittel namens Steigerungssatz.
>
> Der 2,3-fache Satz (Regelhöchstsatz) kann ohne Begründung abgerechnet
> werden. Da hast du den Faktor 1,85 schon deutlich überschritten.

Das war 1996 aber schon genau so. Seit 1996 kein Zuwachs.  Suche mal
irgendeinen anderen Dienstleister oder Serviceleister der die Preisliste
unverändert von 1996 hat. Automechaniker? Auto-Ingenieure?
Karosserie-Spengler? Lackierer? Friseure? Ich glaube keiner arbeitet für
den Lohn von 1996. Ärzte schon.

>
> Und das geht noch bis 3,5.

Unverändert wie 1996.
kein Lohnzuwachs. Nichtmal ein Inflationsausgleich, was ja das mindeste
wäre.

>
> Dieses Mittel wird inzwischen völlig absurd verwendet.
>
> Hier Tipps, um dein Honorar zu "optimieren":
> https://abrechnungsstelle.com/steigerungsfaktor/
>
> "7 Tipps für die schriftliche Begründung von Steigerungssätzen oberhalb
> des Regelhöchstsatzes"
>
>> Und 2023 wurden die Ausgaben der gesetzlichen Kassen um
>> 1,6% erhöht, bei einer Inflation von 5,9%.
>
> Ist doch gut so. Vielleicht waren die Leute einfach weniger krank.

Nein. 3% mehr Patientenkontakte.
>
>> Ich habe es zunehmend satt
>> das Land und seine Krankenkassen zu subventionieren und dafür von diesen
>> Institutionen beschimpft zu werden.
>
> Es steht dir frei, nur noch Privatpatienten zu versorgen und deine
> Kassenzulassung abzugeben.

All das macht meine Generation ja gerade. Wir Baby-Boomer verlassen das
System nun. Dafür kommen nun überwiegend junge Frauen nach (die haben das
bessere Abitur als die Jungs), die sehr auf Familienleben und ihre
Work-Life Balance achten, am liebsten nur halbtags arbeiten und maximal 9
to 5.
Daher die vielen Praxen die nun Aufnahmestop haben.

>
>> Es gibt immer noch mehr
>> Krankenkassenmitarbeiter als tätige Ärzte im Land.
>
> Kann ich nicht glauben. Kurz recherchiert:
>
> Anzahl Ärzte in DE: 568.000, davon 437.000 als solche tätig.
>
> Quelle:
> https://de.statista.com/statistik/daten/studie/158869/umfrage/anzahl-der-aerzte-in-deutschland-seit-1990/
>
> Wichtig: dazu kommen die ganzen MTA, Krankenschwestern und -pfleger, die
> ganzen Assistenzberufe, Sprechstundenhilfen und so. Diese erbringen ja
> auch alle Arbeit. Und auch die ganzen Apotheken mit ihren Leistungen und
> MA kommen noch dazu. Und noch die Pflegeheime und Pflegepersonal.
>
> Insgesamt haben wir so um die 6 Mio MA im Gesundheitswesen. Ärztinnen
> und Ärzte brauchen eben auch unterstützendes Personal.


Und alle kosten Geld. Zusammen eine Menge Geld. Der konsumptive Teil der
Wirtschaft also.
>
> Anzahl Krankenkassen-Mitarbeiter: "Im Jahr 2023 waren bei den
> gesetzlichen Krankenversicherern deutschlandweit insgesamt 125.697
> Tarifangestellte beschäftigt."

Und nur 140 000 in Praxen niedergelassene Ärzte. Nahezu 1:1.

>
> https://de.statista.com/statistik/daten/studie/325315/umfrage/personalbestand-in-der-gesetzlichen-krankenversicherung-gkv-nach-art-des-personals/
>
> Selbst wenn man da die Summe nimmt samt Dienstordnungs-Angestellten,
> Mutterschaft/Elternzeit, Pflegeberater, Altersteilzeit kommt man "nur"
> auf 140k. Dazu kommen die MA der privaten KK. Privat KK-versicherte gibt
> es ca. 9 Mio in DE. Also sagen wir mal: ca. 10% auf die Zahl oben drauf:
> macht ca. 150k KK-MA.
>
> Das ist ein Faktor: ca. 3-4 Ärzte auf 1 KK-MA.
>
> Oder ca. 40-50 Beschäftigte im Gesundheitswesen auf 1 KK-MA. Schließlich
> betreuen die MA der KK ja auch die ganzen Pflegeheime und Pflegeplätze
> noch mit in den Pflegeversicherungen.
>
> Was soll also die Zahlengrundlage deiner Behauptungen sein?
>
> Ich sage es mal ganz klar: Du wohnst und arbeitest in einer der
> reichsten Gegenden Deutschlands, hast einen der höchstbezahltesten
> Berufe, alle 2-3 Jahre steht ein neuer BMW vorm Haus. Jeder kann
> jammern, weil es ihm irgendwie relativ gesehen noch viel besser gehen
> müsste, aber du bist schon weit im obersten Bereich an Einkommen und
> vermutlich auch Vermögen. Die Vermutung liegt nahe, dass dir der Sinn
> für die Verhältnisse abhanden gekommen ist.
>

Weil das alles so klasse und attraktiv ist, gehen die jungen ausgebildeten
Ärzte in die Schweiz, nach Skandinavien, Österreich England. Und die Praxen
stehen leer.
Wir engagieren dafür Ärzte aus der zweiten und dritten Welt, die in ihren
Heimatländern dann fehlen, und die große Probleme haben zu verstehen was
der alte Mann und die alte Frau ihnen mundartlich gefärbt mitteilen wollen.



>> Jeder Arzt hat einen
>> unsichtbaren Engel auf seiner Schulter sitzen, der selbst nichts
>> Produktives tut außer ihn zu verwalten, zu kommandieren und zu
>> bevormunden.
>
> Halte ich dann für einen Folgefehler.

Und was für ein Fehler das ist. 90 gesetzliche Krankenkassen, mit Vorstand,
Finanzvorstand, Personalbüro, IT- Abteilung und PR Abteilung und
Sachbearbeitern die alle klagen daß ihr "Finanzbedarf" nicht gedeckt ist.
3 GKV Kassen ohne diese Parallelstrukturen würden auch reichen.

Gruß

Joachim



Ergebnisse der Ärztestatistik zum 31.12.2022

Alle Diagramme und Tabellen
Warten auf die Wende
Im dritten Jahr in Folge bleibt das Wachstum der Zahl der Ärztinnen und
Ärzten in Deutschland hinter den Erwartungen zurück. Ein großer Teil der
Ärzteschaft wird in den kommenden Jahren in den Ruhestand gehen. Ob der
Verlust dieser Arbeitszeit in Zukunft kompensiert werden kann, ist
ungewiss.

Die Zahl der berufstätigen Ärztinnen und Ärzte ist im Jahr 2022 geringfügig
um 1,2 Prozent auf rund 421.000 berufstätige Ärztinnen und Ärzte gestiegen.

Nachdem das Wachstum der berufstätigen Ärztinnen und Ärzte schon in den
Pandemiejahren 2020 und 2021 (je +1,7 % zum Vorjahr) hinter den Erwartungen
zurückblieb, fiel das Wachstum im Jahre 2022 ebenfalls spürbar geringer aus
als noch im Jahr vor der Pandemie (+2,5 %).

Das Wachstum im ambulanten (+1,1 %) und stationären (+1,2 %) Bereich fiel
in etwa gleich stark aus, wohingegen die Zahl an niedergelassenen Ärztinnen
und Ärzten um 3,8 Prozent sank.

Ungebrochen ist der Trend zu Angestelltenverhältnissen im ambulanten
Bereich: hier wurde ein Rekordwachstum von 12,6 % im Vergleich zum Vorjahr
festgestellt.

Bei der Zahl der Facharztanerkennungen wurde ein leichter Rückgang um –0,2
% gemeldet, nachdem in den Vorjahren noch moderate Wachstumsraten von 1,9
Prozent (2021) und 0,6 Prozent (2020) verzeichnet wurden.

Erfreulicher entwickelte sich die Zahl der neu erworbenen
Zusatz-Weiterbildungen, die um 3,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr
anwuchs.

Die Zahl an Zusatz-Weiterbildungen zeigt als eine der wenigen Indikatoren
Zeichen eines Aufholprozesses nach den Pandemiejahren, in denen die
Entwicklung der neu vergebenen Zusatz-Weiterbildungen beeinträchtigt war.

Beunruhigende Entwicklung

Grundsätzlich aber überwiegen die Anzeichen für eine beunruhigende
Entwicklung. Die Zahl an deutschen Staatsbürgern, die zum ersten Mal
Mitglied bei einer Ärztekammer wurden, nahm im dritten Jahr in Folge ab und
liegt zum 31. Dezember 2022 mit 8 608 knapp fünf Prozent unter dem Wert des
Jahres 2019.

Erstmeldungen von ausländischen Staatsbürgern, welche in der Vergangenheit
für Erleichterung auf dem Arbeitsmarkt für Ärztinnen und Ärzte sorgten,
liegen in etwa auf dem Wert von 2019.

Die Zahl der Abwanderungen aus Deutschland hingegen stieg auf 2 290
Ärztinnen und Ärzte. Dieser Wert liegt im Vergleich zum Vorjahr um rund 20
Prozent höher, nachdem dieser Wert bereits im Vorjahr um rund 15 Prozent
angestiegen war.

Auch demografische Entwicklungen verknappen die Zahl an Ärztinnen und Ärzte
in der medizinischen Versorgung. So stieg die Anzahl an Ärztinnen und
Ärzten im Ruhestand um 3,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr beziehungsweise
um 12 Prozent seit 2019.

Es ist zu befürchten, dass dies nur der Vorbote einer Entwicklung ist,
anderen Ende eine Welle von Eintritten in den Ruhestand steht.

Bereits heute haben fast die Hälfe aller Ärztinnen und Ärzte (oder 46
Prozent) das 50. Lebensjahr überschritten.

28 Prozent aller Fachärztinnen und Fachärzte sind 60 Jahre und älter. Von
allen niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten sind 41 Prozent über 60 Jahre
alt.

Neun Prozent aller Ärztinnen und Ärzte sind 65 Jahre oder älter und stehen
dem Arbeitsmarkt häufig nicht mehr in vollem Umfang zur Verfügung.

Eine Auswertung der normalerweise geleisteten Wochenarbeitszeiten von
Ärztinnen und Ärzten verschiedener Altersgruppen, die im Mikrozensus
erfasst wurden, bestätigt dies.

Zwar leisten Ärztinnen und Ärzte im Vergleich zu anderen Berufsgruppen
relativ viele Wochenarbeitsstunden und stehen dem Arbeitsmarkt häufig auch
über das Renteneintrittsalter hinaus zur Verfügung.

Jedoch nimmt der Anteil der in Teilzeit arbeitenden Ärztinnen und Ärzte
nach dem 65. Lebensjahr sprunghaft von 18 Prozent (unter den 60 bis
65-jährigen) auf 58 Prozent zu.

Diese Ärztinnen und Ärzte arbeiten mit normalerweise 16 Wochenstunden nur
rund ein Drittel der Wochenarbeitszeit einer ärztlichen Vollzeitkraft.

Diese Auswertung zeigt ebenso, dass selbst diejenigen Ärztinnen und Ärzte,
die nach dem 65. Lebensjahr weiterhin in Vollzeit tätig sind, ihre
normalerweise geleistete Wochenarbeitszeit leicht von rund 48 Stunden auf
unter 47 Stunden reduzieren.

Ärztliche Teilzeitkräfte reduzieren ihre Wochenarbeitszeit demnach von 28
Stunden auf 23 Stunden wie dem Mikrozensus des Statistischen Bundesamtes zu
entnehmen ist.

Viele vor dem Ruhestandsalter

Welche Botschaften hält die neue Ärztestatistik bereit? Es ist
festzustellen, dass die bloße Zahl an Ärztinnen und Ärzte in der
Ärztestatistik wenig über die tatsächlich zur Verfügung stehende ärztliche
Arbeitszeit aussagt.

Dem mengenmäßigen (geringfügigen) Wachstum müssen langfristig sinkende
Wochenarbeitsstunden gegenüber- gestellt werden.

Zudem gilt es, die sich abzeichnenden Entwicklungen aufgrund des
demografischen Wandels im Blick zu behalten.

Eine relativ große Gruppe von Ärztinnen und Ärzten ist zwischen 50 und 65
Jahre alt und nähert sich dem Ruhestandsalter.

Diese große Gruppe ist momentan gekennzeichnet von hohen
Wochenarbeitsstunden, wird aber nach Erreichen des 65. Lebensjahres
erfahrungsgemäß überwiegend in den Ruhestand eintreten oder in Teilzeit
tätig sein.

Um in Zukunft eine ausreichende medizinische Versorgung gewährleisten zu
können, braucht es entschlossenes Handeln, um durch den Ausbau von Aus- und
Weiterbildungskapazitäten ausreichenden ärztlichen Nachwuchs ausbilden zu
können.

--
please forgive my iPhone typos
Re: Entwicklung von Arbeitsplätzen in DE
#373275
Author: Dr. Joachim Neud
Date: Sun, 08 Jun 2025 19:07
28 lines
1250 bytes
Marc Haber <mh+usenetspam1118@zugschl.us> wrote:
> "Dr. Joachim Neudert" <neudert@5sl.org> wrote:
>> Natürlich wäre das gut. Jedes Land hätte gern ein Apple. Allein, unsere
>> Entwickler in D und Europa waren und sind nicht fähig genug dafür. Der
>> Nokia Communicator hatte rund 90 winzigkleine Tasten. So stellte man
>> sich Smartphones vor, besonders kleine Computerchen mit noch kleineren
>> Tastatürchen. Als Steve Jobs dann 2007 das iPhone vorstellte, lachten
>> sich Nokia, Microsoft und 90% der Industrie scheckig: Ein Telefon ohne
>> Nummerntasten? Bruhaha.
>
> Mit dem E90 Communicator habe ch schneller und fehlerärmer getippt als
> mit den heutigen Bildschirmtastaturen, die ich wirklich mit Passion
> hasse. Kein Wort richtig mit weniger als zweimal Nachbessern, wenn man
> es ausnahmsweise mal schafft wird es vom Autokonrektor verbösert, was
> man dann gerne übersieht.
>
> Grüße
> Marc

Glaub ich Dir alles gern. Allein, der Weltmarkt hat mit den Füssen
abgestimmt...
Du kannst heute natürlich gern eine externe Tastatur mitnehmen und per
BlueTooth an dein Handy oder Tablet als Eingabegerät anbinden.

https://www.amazon.de/Doohoeek-Bluetooth-Tastatur-Funktastatur-Kabellose/dp/B0DX72KL6K


--
please forgive my iPhone typos
Re: Entwicklung von Arbeitsplätzen in DE
#373271
Author: Ralf Koenig
Date: Sun, 08 Jun 2025 19:41
111 lines
4405 bytes
Am 08.06.2025 um 09:01 schrieb Dr. Joachim Neudert:
> Am 08.06.25 um 08:22 schrieb Ralf Koenig:
>> was an Lehrerinnen und Lehrern, in der Pflege, Krankenhauspersonal,
>> Medizinern in Deutschland so fehlt.
>
>
> Wie ich oben schon erklärt habe: Das gehört alles leider nur zum
> konsumptiven Bereich des Tertiär- und Quartärsektors. Oder um es noch
> einfacher zu sagen: Das kostet alles viele Geld, das alles bringt der
> Volkswirtschaft kein Geld ein.

Schau nach Hongkong, Schweiz, Luxemburg, oder in Länder, die maßgeblich
vom Tourismus leben. Da gibt es *Wohlstand* in den Gesellschaften, bei
sehr überschaubarer Industrieproduktion.

Beispiel Seychellen: das Land in Afrika mit dem höchsten BIP pro Kopf,
geschätzt mit 21.532 US-Dollar / 29.469 US-Dollar bei Kaufkraftparität.

> Ansonsten wäre ich gern dafür das Volumen für den Gesundheitsfonds sagen
> wir mal zu verdreifachen.

Eben ging es dir noch um Arbeitsplätze. Und jetzt um dein Einkommen?

> Seit 1996 ist die kumulative Inflation etwa
> 85% gewesen.

Also Faktor 1,85. Nehmen wir das mal so.

> Seit 1996 wurde aber die GOÄ für Privat-Leistungen nicht
> mehr erhöht.

Die Ärzte haben doch dieses Mittel namens Steigerungssatz.

Der 2,3-fache Satz (Regelhöchstsatz) kann ohne Begründung abgerechnet
werden. Da hast du den Faktor 1,85 schon deutlich überschritten.

Und das geht noch bis 3,5.

Dieses Mittel wird inzwischen völlig absurd verwendet.

Hier Tipps, um dein Honorar zu "optimieren":
https://abrechnungsstelle.com/steigerungsfaktor/

"7 Tipps für die schriftliche Begründung von Steigerungssätzen oberhalb
des Regelhöchstsatzes"

> Und 2023 wurden die Ausgaben der gesetzlichen Kassen um
> 1,6% erhöht, bei einer Inflation von 5,9%.

Ist doch gut so. Vielleicht waren die Leute einfach weniger krank.

> Ich habe es zunehmend satt
> das Land und seine Krankenkassen zu subventionieren und dafür von diesen
> Institutionen beschimpft zu werden.

Es steht dir frei, nur noch Privatpatienten zu versorgen und deine
Kassenzulassung abzugeben.

> Es gibt immer noch mehr
> Krankenkassenmitarbeiter als tätige Ärzte im Land.

Kann ich nicht glauben. Kurz recherchiert:

Anzahl Ärzte in DE: 568.000, davon 437.000 als solche tätig.

Quelle:
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/158869/umfrage/anzahl-der-aerzte-in-deutschland-seit-1990/

Wichtig: dazu kommen die ganzen MTA, Krankenschwestern und -pfleger, die
ganzen Assistenzberufe, Sprechstundenhilfen und so. Diese erbringen ja
auch alle Arbeit. Und auch die ganzen Apotheken mit ihren Leistungen und
MA kommen noch dazu. Und noch die Pflegeheime und Pflegepersonal.

Insgesamt haben wir so um die 6 Mio MA im Gesundheitswesen. Ärztinnen
und Ärzte brauchen eben auch unterstützendes Personal.

Anzahl Krankenkassen-Mitarbeiter: "Im Jahr 2023 waren bei den
gesetzlichen Krankenversicherern deutschlandweit insgesamt 125.697
Tarifangestellte beschäftigt."

https://de.statista.com/statistik/daten/studie/325315/umfrage/personalbestand-in-der-gesetzlichen-krankenversicherung-gkv-nach-art-des-personals/

Selbst wenn man da die Summe nimmt samt Dienstordnungs-Angestellten,
Mutterschaft/Elternzeit, Pflegeberater, Altersteilzeit kommt man "nur"
auf 140k. Dazu kommen die MA der privaten KK. Privat KK-versicherte gibt
es ca. 9 Mio in DE. Also sagen wir mal: ca. 10% auf die Zahl oben drauf:
macht ca. 150k KK-MA.

Das ist ein Faktor: ca. 3-4 Ärzte auf 1 KK-MA.

Oder ca. 40-50 Beschäftigte im Gesundheitswesen auf 1 KK-MA. Schließlich
betreuen die MA der KK ja auch die ganzen Pflegeheime und Pflegeplätze
noch mit in den Pflegeversicherungen.

Was soll also die Zahlengrundlage deiner Behauptungen sein?

Ich sage es mal ganz klar: Du wohnst und arbeitest in einer der
reichsten Gegenden Deutschlands, hast einen der höchstbezahltesten
Berufe, alle 2-3 Jahre steht ein neuer BMW vorm Haus. Jeder kann
jammern, weil es ihm irgendwie relativ gesehen noch viel besser gehen
müsste, aber du bist schon weit im obersten Bereich an Einkommen und
vermutlich auch Vermögen. Die Vermutung liegt nahe, dass dir der Sinn
für die Verhältnisse abhanden gekommen ist.

> Jeder Arzt hat einen
> unsichtbaren Engel auf seiner Schulter sitzen, der selbst nichts
> Produktives tut außer ihn zu verwalten, zu kommandieren und zu
> bevormunden.

Halte ich dann für einen Folgefehler.

Grüße, Ralf
Re: Entwicklung von Arbeitsplätzen in DE
#373273
Author: Marc Haber
Date: Sun, 08 Jun 2025 20:59
21 lines
1122 bytes
"Dr. Joachim Neudert" <neudert@5sl.org> wrote:
>Natürlich wäre das gut. Jedes Land hätte gern ein Apple. Allein, unsere
>Entwickler in D und Europa waren und sind nicht fähig genug dafür. Der
>Nokia Communicator hatte rund 90 winzigkleine Tasten. So stellte man
>sich Smartphones vor, besonders kleine Computerchen mit noch kleineren
>Tastatürchen. Als Steve Jobs dann 2007 das iPhone vorstellte, lachten
>sich Nokia, Microsoft und 90% der Industrie scheckig: Ein Telefon ohne
>Nummerntasten? Bruhaha.

Mit dem E90 Communicator habe ch schneller und fehlerärmer getippt als
mit den heutigen Bildschirmtastaturen, die ich wirklich mit Passion
hasse. Kein Wort richtig mit weniger als zweimal Nachbessern, wenn man
es ausnahmsweise mal schafft wird es vom Autokonrektor verbösert, was
man dann gerne übersieht.

Grüße
Marc
--
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Marc Haber         |   " Questions are the         | Mailadresse im Header
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Re: Entwicklung von Arbeitsplätzen in DE
#373274
Author: Marc Haber
Date: Sun, 08 Jun 2025 21:04
18 lines
951 bytes
"Dr. Joachim Neudert" <neudert@5sl.org> wrote:
>Als Google sein erstes Android-Phone vorstellte, hatte Apple schon die
>zweite Iteration seine iPhones, das iPhone 3G, auf dem Markt.

Das musste 3G heißen, weil das erste iPhone nicht die 3G-Technik, die
2007 schon vier Jahre lang auf dem Markt war, beherrschte. Apple
musste damals in seiner Not, um den berechtigten Lachanfall der
Konkurrenz zu unterdrücke, einen Exklusivvertag mit T-Mobile
abschließen, weil dieser mit dem Rollout der 2,5-G-Technik "EDGE"
wesentlich weiter war als die anderen deutschen Netzbetreiber, ohne
die das iPhone der ersten Generation völlig unbenutzbar gewesen wäre.

Grüße
Marc
--
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Marc Haber         |   " Questions are the         | Mailadresse im Header
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Re: Entwicklung von Arbeitsplätzen in DE
#373276
Author: Michael Bode
Date: Sun, 08 Jun 2025 21:54
28 lines
1182 bytes
Dr. Joachim Neudert <neudert@5sl.org> writes:

>> Mit dem E90 Communicator habe ch schneller und fehlerärmer getippt als
>> mit den heutigen Bildschirmtastaturen, die ich wirklich mit Passion
>> hasse. Kein Wort richtig mit weniger als zweimal Nachbessern, wenn man
>> es ausnahmsweise mal schafft wird es vom Autokonrektor verbösert, was
>> man dann gerne übersieht.
>>
>> Grüße
>> Marc
>
> Glaub ich Dir alles gern. Allein, der Weltmarkt hat mit den Füssen
> abgestimmt...

Kann sein, die Abstimmung wird wiederholt:
https://www.watson.de/leben/digital/390923507-usa-gen-z-kauft-klapphandys-und-verzichtet-vermehrt-auf-smartphones

> Du kannst heute natürlich gern eine externe Tastatur mitnehmen und per
> BlueTooth an dein Handy oder Tablet als Eingabegerät anbinden.
>
> https://www.amazon.de/Doohoeek-Bluetooth-Tastatur-Funktastatur-Kabellose/dp/B0DX72KL6K

Das ist natürlich Quatsch. Das kann man machen, wenn man das Handy als
Desktopersatz nutzen will, was natürlich geht. Aber es ersetzt keine
eingebaute Tastatur. Da vermisse ich auch mein Nokia N900. Da könnte man
das Handy quer halten und hätte immer noch einen Bildschirm und kein
Tastatur-Only Gerät.

OT: Re: Entwicklung von Arbeitsplätzen in DE
#373277
Author: Ralf Koenig
Date: Sun, 08 Jun 2025 22:56
21 lines
1089 bytes
Am 08.06.2025 um 20:59 schrieb Marc Haber:
> "Dr. Joachim Neudert" <neudert@5sl.org> wrote:
>> Natürlich wäre das gut. Jedes Land hätte gern ein Apple. Allein, unsere
>> Entwickler in D und Europa waren und sind nicht fähig genug dafür. Der
>> Nokia Communicator hatte rund 90 winzigkleine Tasten. So stellte man
>> sich Smartphones vor, besonders kleine Computerchen mit noch kleineren
>> Tastatürchen. Als Steve Jobs dann 2007 das iPhone vorstellte, lachten
>> sich Nokia, Microsoft und 90% der Industrie scheckig: Ein Telefon ohne
>> Nummerntasten? Bruhaha.
>
> Mit dem E90 Communicator habe ich schneller und fehlerärmer getippt als
> mit den heutigen Bildschirmtastaturen, die ich wirklich mit Passion
> hasse. Kein Wort richtig mit weniger als zweimal Nachbessern, wenn man
> es ausnahmsweise mal schafft wird es vom Autokonrektor verbösert, was
> man dann gerne übersieht.

Tipp: Google Gboard - und damit Glide Typing.

Wenn man sich dabei bisschen konzentriert, kann man gut, schnell und
sehr fehlerarm tippen. Und die Autokorrektur lässt sich anpassen.

Grüße, Ralf
Re: Entwicklung von Arbeitsplätzen in DE
#373278
Author: Dr. Joachim Neud
Date: Mon, 09 Jun 2025 04:20
31 lines
1083 bytes
Michael Bode <m.g.bode@web.de> wrote:
> Dr. Joachim Neudert <neudert@5sl.org> writes:
>
>>> Mit dem E90 Communicator habe ch schneller und fehlerärmer getippt als
>>> mit den heutigen Bildschirmtastaturen, die ich wirklich mit Passion
>>> hasse. Kein Wort richtig mit weniger als zweimal Nachbessern, wenn man
>>> es ausnahmsweise mal schafft wird es vom Autokonrektor verbösert, was
>>> man dann gerne übersieht.
>>>
>>> Grüße
>>> Marc
>>
>> Glaub ich Dir alles gern. Allein, der Weltmarkt hat mit den Füssen
>> abgestimmt...
>
> Kann sein, die Abstimmung wird wiederholt:
> https://www.watson.de/leben/digital/390923507-usa-gen-z-kauft-klapphandys-und-verzichtet-vermehrt-auf-smartphones

Hat durchaus was für sich.
Wobei, wenn ich auf die Fähigkeiten meines Smartphones verzichte, ein
Telefon brauche ich dann auch nicht mehr, mit dem man permanent gestört
wird. Vielleicht so ein kleines Notizbuch mit Adressen und Kalender, wie
man es früher hatte?

Ziemlich virensicher, Air Gap zur  Computeranlage, störungsfrei,
Batterie-unabhängig.




--
please forgive my iPhone typos
Re: Entwicklung von Arbeitsplätzen in DE
#373282
Author: Dr. Joachim Neud
Date: Mon, 09 Jun 2025 07:00
15 lines
503 bytes
Marc Haber <mh+usenetspam1118@zugschl.us> wrote:
> Dr. Joachim Neudert <neudert@5sl.org> wrote:
>> Du kannst heute natürlich gern eine externe Tastatur mitnehmen und per
>> BlueTooth an dein Handy oder Tablet als Eingabegerät anbinden.
>
> Ich habe ein Notebook dabei. Auf dem Telefon schreibe ich nur kurzes
> und wenn es gar nicht anders geht.
>
> Grüße
> Marc

Hat sich beim Skifahren, auf Bergtouren, Fahadtouren und auf Safari für
mich als zu sperrig erwiesen.

--
please forgive my iPhone typos
Re: Entwicklung von Arbeitsplätzen in DE
#373283
Author: Dr. Joachim Neud
Date: Mon, 09 Jun 2025 07:00
24 lines
841 bytes
Marc Haber <mh+usenetspam1118@zugschl.us> wrote:
> Dr. Joachim Neudert <neudert@5sl.org> wrote:
>> Hat durchaus was für sich.
>> Wobei, wenn ich auf die Fähigkeiten meines Smartphones verzichte, ein
>> Telefon brauche ich dann auch nicht mehr, mit dem man permanent gestört
>> wird. Vielleicht so ein kleines Notizbuch mit Adressen und Kalender, wie
>> man es früher hatte?
>>
>> Ziemlich virensicher, Air Gap zur  Computeranlage, störungsfrei,
>> Batterie-unabhängig.
>
> Da muss man aber mit der Hand schreiben. Möchtest Du sagen, dass Du
> keine Ärzte-Handschrift hast?
>
> Ich habe jedenfalls eine, die einem Doppeldoktor mit drei
> Facharzttiteln alle Ehre geben würde. Reicht oft nichtmal dass ich
> meine eigenen Notizen lesen könnte.
>
> Grüße
> Marc

Hmmja, könnte bei mir ein Problem sein...

--
please forgive my iPhone typos
Re: Entwicklung von Arbeitsplätzen in DE
#373285
Author: Dr. Joachim Neud
Date: Mon, 09 Jun 2025 07:25
45 lines
1414 bytes
Michael Bode <m.g.bode@web.de> wrote:
> Dr. Joachim Neudert <neudert@5sl.org> writes:
>
>>> Kann sein, die Abstimmung wird wiederholt:
>>> https://www.watson.de/leben/digital/390923507-usa-gen-z-kauft-klapphandys-und-verzichtet-vermehrt-auf-smartphones
>>
>> Hat durchaus was für sich.
>
> Finde ich nicht(*). Aber die sollen mal ruhig machen.
>
>> Wobei, wenn ich auf die Fähigkeiten meines Smartphones verzichte, ein
>> Telefon brauche ich dann auch nicht mehr, mit dem man permanent
>> gestört wird.
>
> Bis vor kurzem hieß es noch, die Gen.-[X-Z] hätte Panik im Gesicht, wenn
> sie direkt mit jemandem telefonieren soll.
>
>> Vielleicht so ein kleines Notizbuch mit Adressen und Kalender, wie man
>> es früher hatte?
>
> Pack doch als Anfang die Smartwatch weg und kauf dir ne richtige
> Uhr. Schöne deutsche, japanische oder schweizer Mechanik. Macht mehr
> Freude als ein Notizblock.
>

Ich will jetzt ja keine Diebe anlocken. Aber du weißt was ich sagen wollen
würde…

>> Ziemlich virensicher, Air Gap zur Computeranlage, störungsfrei,
>> Batterie-unabhängig.
>
> Welche Virenprobleme hattest du denn bisher mit deinem Handy?

Hm... keine!

>
>
> (*) Mein Moto RAZR war allerding wirklich ein schönes Handy in der
> Tradition der Sternenflotte. Und schnell kaputt.
>

Das hatte ich auch. Zwei Generationen sogar. Könnte sogar noch wo
rumliegen.

--
please forgive my iPhone typos
Re: OT: Re: Entwicklung von Arbeitsplätzen in DE
#373279
Author: Marc Haber
Date: Mon, 09 Jun 2025 08:08
27 lines
1337 bytes
Ralf Koenig <ralfkoenig@xmg.de> wrote:
>Am 08.06.2025 um 20:59 schrieb Marc Haber:
>> "Dr. Joachim Neudert" <neudert@5sl.org> wrote:
>>> Natürlich wäre das gut. Jedes Land hätte gern ein Apple. Allein, unsere
>>> Entwickler in D und Europa waren und sind nicht fähig genug dafür. Der
>>> Nokia Communicator hatte rund 90 winzigkleine Tasten. So stellte man
>>> sich Smartphones vor, besonders kleine Computerchen mit noch kleineren
>>> Tastatürchen. Als Steve Jobs dann 2007 das iPhone vorstellte, lachten
>>> sich Nokia, Microsoft und 90% der Industrie scheckig: Ein Telefon ohne
>>> Nummerntasten? Bruhaha.
>>
>> Mit dem E90 Communicator habe ich schneller und fehlerärmer getippt als
>> mit den heutigen Bildschirmtastaturen, die ich wirklich mit Passion
>> hasse. Kein Wort richtig mit weniger als zweimal Nachbessern, wenn man
>> es ausnahmsweise mal schafft wird es vom Autokonrektor verbösert, was
>> man dann gerne übersieht.
>
>Tipp: Google Gboard - und damit Glide Typing.

Telefoniert das nicht alle Texte nach Hause?

Grüße
Marc
--
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Re: Entwicklung von Arbeitsplätzen in DE
#373280
Author: Marc Haber
Date: Mon, 09 Jun 2025 08:09
13 lines
586 bytes
Dr. Joachim Neudert <neudert@5sl.org> wrote:
>Du kannst heute natürlich gern eine externe Tastatur mitnehmen und per
>BlueTooth an dein Handy oder Tablet als Eingabegerät anbinden.

Ich habe ein Notebook dabei. Auf dem Telefon schreibe ich nur kurzes
und wenn es gar nicht anders geht.

Grüße
Marc
--
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Re: Entwicklung von Arbeitsplätzen in DE
#373281
Author: Marc Haber
Date: Mon, 09 Jun 2025 08:10
23 lines
972 bytes
Dr. Joachim Neudert <neudert@5sl.org> wrote:
>Hat durchaus was für sich.
>Wobei, wenn ich auf die Fähigkeiten meines Smartphones verzichte, ein
>Telefon brauche ich dann auch nicht mehr, mit dem man permanent gestört
>wird. Vielleicht so ein kleines Notizbuch mit Adressen und Kalender, wie
>man es früher hatte?
>
>Ziemlich virensicher, Air Gap zur  Computeranlage, störungsfrei,
>Batterie-unabhängig.

Da muss man aber mit der Hand schreiben. Möchtest Du sagen, dass Du
keine Ärzte-Handschrift hast?

Ich habe jedenfalls eine, die einem Doppeldoktor mit drei
Facharzttiteln alle Ehre geben würde. Reicht oft nichtmal dass ich
meine eigenen Notizen lesen könnte.

Grüße
Marc
--
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Re: Entwicklung von Arbeitsplätzen in DE
#373284
Author: Michael Bode
Date: Mon, 09 Jun 2025 09:12
30 lines
1103 bytes
Dr. Joachim Neudert <neudert@5sl.org> writes:

>> Kann sein, die Abstimmung wird wiederholt:
>> https://www.watson.de/leben/digital/390923507-usa-gen-z-kauft-klapphandys-und-verzichtet-vermehrt-auf-smartphones
>
> Hat durchaus was für sich.

Finde ich nicht(*). Aber die sollen mal ruhig machen.

> Wobei, wenn ich auf die Fähigkeiten meines Smartphones verzichte, ein
> Telefon brauche ich dann auch nicht mehr, mit dem man permanent
> gestört wird.

Bis vor kurzem hieß es noch, die Gen.-[X-Z] hätte Panik im Gesicht, wenn
sie direkt mit jemandem telefonieren soll.

> Vielleicht so ein kleines Notizbuch mit Adressen und Kalender, wie man
> es früher hatte?

Pack doch als Anfang die Smartwatch weg und kauf dir ne richtige
Uhr. Schöne deutsche, japanische oder schweizer Mechanik. Macht mehr
Freude als ein Notizblock.

> Ziemlich virensicher, Air Gap zur Computeranlage, störungsfrei,
> Batterie-unabhängig.

Welche Virenprobleme hattest du denn bisher mit deinem Handy?


(*) Mein Moto RAZR war allerding wirklich ein schönes Handy in der
Tradition der Sternenflotte. Und schnell kaputt.
Re: Entwicklung von Arbeitsplätzen in DE
#373286
Author: Marc Haber
Date: Mon, 09 Jun 2025 10:04
13 lines
559 bytes
Michael Bode <m.g.bode@web.de> wrote:
>(*) Mein Moto RAZR war allerding wirklich ein schönes Handy in der
>Tradition der Sternenflotte. Und schnell kaputt.

Leider war die Feder zu stark, man konnte es nicht mit der
Kirk-Bewegung aus dem Handgelenk aufmachen.

Grüße
Marc
--
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Re: Entwicklung von Arbeitsplätzen in DE
#373287
Author: Marc Haber
Date: Mon, 09 Jun 2025 10:05
20 lines
869 bytes
Dr. Joachim Neudert <neudert@5sl.org> wrote:
>Marc Haber <mh+usenetspam1118@zugschl.us> wrote:
>> Dr. Joachim Neudert <neudert@5sl.org> wrote:
>>> Du kannst heute natürlich gern eine externe Tastatur mitnehmen und per
>>> BlueTooth an dein Handy oder Tablet als Eingabegerät anbinden.
>>
>> Ich habe ein Notebook dabei. Auf dem Telefon schreibe ich nur kurzes
>> und wenn es gar nicht anders geht.

>Hat sich beim Skifahren, auf Bergtouren, Fahadtouren und auf Safari für
>mich als zu sperrig erwiesen.

Da habe ich wenig Kommunikationsbedarf, da reicht das Telefon.

Grüße
Marc
--
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Re: OT: Re: Entwicklung von Arbeitsplätzen in DE
#373290
Author: Arthur Erhardt
Date: Mon, 09 Jun 2025 10:14
36 lines
1696 bytes
Ralf Koenig <ralfkoenig@xmg.de> wrote:
> Am 09.06.2025 um 08:08 schrieb Marc Haber:
> > Ralf Koenig <ralfkoenig@xmg.de> wrote:
> >> Am 08.06.2025 um 20:59 schrieb Marc Haber:
> >>> "Dr. Joachim Neudert" <neudert@5sl.org> wrote:
> >>>> Natürlich wäre das gut. Jedes Land hätte gern ein Apple. Allein, unsere
> >>>> Entwickler in D und Europa waren und sind nicht fähig genug dafür. Der
> >>>> Nokia Communicator hatte rund 90 winzigkleine Tasten. So stellte man
> >>>> sich Smartphones vor, besonders kleine Computerchen mit noch kleineren
> >>>> Tastatürchen. Als Steve Jobs dann 2007 das iPhone vorstellte, lachten
> >>>> sich Nokia, Microsoft und 90% der Industrie scheckig: Ein Telefon ohne
> >>>> Nummerntasten? Bruhaha.
> >>>
> >>> Mit dem E90 Communicator habe ich schneller und fehlerärmer getippt als
> >>> mit den heutigen Bildschirmtastaturen, die ich wirklich mit Passion
> >>> hasse. Kein Wort richtig mit weniger als zweimal Nachbessern, wenn man
> >>> es ausnahmsweise mal schafft wird es vom Autokonrektor verbösert, was
> >>> man dann gerne übersieht.
> >>
> >> Tipp: Google Gboard - und damit Glide Typing.
> >
> > Telefoniert das nicht alle Texte nach Hause?

> Nein, nur statistische Informationen. Und das kann man weiter einschränken:

> Einstellungen -> Datenschutz
>        Nutzungsstatistik -> aus
>        Für alle verbessern -> aus
Ich habe, nicht bei gboard (ich verwende Hacker's keyboard) aber bei
mehreren anderen gugl Anwendungen die unanständige Verhaltensweise
erlebt, daß die Einstellungen bei einem Update auf Werkseinstellungen
zurückgestellt werden. Daher vermeide ich deren Produkte so weit
ich kann in einem Android Gerät.

--
A. Erhardt
Re: Entwicklung von Arbeitsplätzen in DE
#373288
Author: "Dr. Joachim Neu
Date: Mon, 09 Jun 2025 10:26
48 lines
2280 bytes
Am 09.06.25 um 10:05 schrieb Marc Haber:
> Dr. Joachim Neudert <neudert@5sl.org> wrote:
>> Marc Haber <mh+usenetspam1118@zugschl.us> wrote:
>>> Dr. Joachim Neudert <neudert@5sl.org> wrote:
>>>> Du kannst heute natürlich gern eine externe Tastatur mitnehmen und per
>>>> BlueTooth an dein Handy oder Tablet als Eingabegerät anbinden.
>>>
>>> Ich habe ein Notebook dabei. Auf dem Telefon schreibe ich nur kurzes
>>> und wenn es gar nicht anders geht.
>
>> Hat sich beim Skifahren, auf Bergtouren, Fahadtouren und auf Safari für
>> mich als zu sperrig erwiesen.
>
> Da habe ich wenig Kommunikationsbedarf, da reicht das Telefon.
>
> Grüße
> Marc


Dafür will man das Tracking aufzeichen, die Zahl der Abfahrten, die
Top-Speed des Tages, der Woche und der Saison, Fotos vom Gletscher
schiessen und Videos vom Wedel, vom Pulverschnee... und eine Verbindung
zu den Rettungsdiensten und eine GPS-Ortung ist auch nicht schlecht.

Ich habe mich schon gefragt, ob ein modernes iPhone mit
Ultra-Wideband-Chip nicht so etwas wie ein zusätzlicher Lawinenpieps
ist. Es ortet andere moderne und bekannte iPhones im Umkreis von 15 m
auf den cm genau. Sicher durch Schnee nicht so gut, aber ziemlich sicher
auch besser als gar nichts. Jedenfalls meinen Angehörigen habe ich das
genannt, damit im Notfall jeder gleich daran denkt und nicht erst eine
Woche später in der Klinik.

Safari biete analoge Möglichkeiten, u.a. Safari-Apps mit denen man
Säugetiere und Vögel bestimmen kann, vor Ort nachlesen und den Ort und
die Zeit der Sichtung hinzufügen.

Berg- und Radtouren analog. Bei Bergtouren ist es gut wenn man das
seriöse Kartenmaterial schon lokal im Speicher geladen hat, und evtl.
ein Ersatzakku dabei. Papierkarten am besten auch noch. Schick: unsere
neuen Taschenteleföner haben auch Satellitenverbindung. Bei mir zu Hause
ist die Netzabdeckung so schlecht (alle Funkstationen weggeklagt von den
Elektrosmogsensitiven) daß es sich regelmäßig im Satellitennetz einloggt...

Wieso "seriöses" Kartenmaterial? Weil das, was man als Tracking auf
Komoot oder Outdoor Active findet womöglich nur Wanderversuche waren,
die ins Nirvana oder an hochgefährliche Abbrüche führten. Der
Alpenverein und Kompass haben Touren von Leuten, die sich auskennen.

Re: OT: Re: Entwicklung von Arbeitsplätzen in DE
#373289
Author: Ralf Koenig
Date: Mon, 09 Jun 2025 11:59
28 lines
1283 bytes
Am 09.06.2025 um 08:08 schrieb Marc Haber:
> Ralf Koenig <ralfkoenig@xmg.de> wrote:
>> Am 08.06.2025 um 20:59 schrieb Marc Haber:
>>> "Dr. Joachim Neudert" <neudert@5sl.org> wrote:
>>>> Natürlich wäre das gut. Jedes Land hätte gern ein Apple. Allein, unsere
>>>> Entwickler in D und Europa waren und sind nicht fähig genug dafür. Der
>>>> Nokia Communicator hatte rund 90 winzigkleine Tasten. So stellte man
>>>> sich Smartphones vor, besonders kleine Computerchen mit noch kleineren
>>>> Tastatürchen. Als Steve Jobs dann 2007 das iPhone vorstellte, lachten
>>>> sich Nokia, Microsoft und 90% der Industrie scheckig: Ein Telefon ohne
>>>> Nummerntasten? Bruhaha.
>>>
>>> Mit dem E90 Communicator habe ich schneller und fehlerärmer getippt als
>>> mit den heutigen Bildschirmtastaturen, die ich wirklich mit Passion
>>> hasse. Kein Wort richtig mit weniger als zweimal Nachbessern, wenn man
>>> es ausnahmsweise mal schafft wird es vom Autokonrektor verbösert, was
>>> man dann gerne übersieht.
>>
>> Tipp: Google Gboard - und damit Glide Typing.
>
> Telefoniert das nicht alle Texte nach Hause?

Nein, nur statistische Informationen. Und das kann man weiter einschränken:

Einstellungen -> Datenschutz
	Nutzungsstatistik -> aus
	Für alle verbessern -> aus

Grüße, Ralf
Re: Entwicklung von Arbeitsplätzen in DE
#373291
Author: Joerg Walther
Date: Mon, 09 Jun 2025 12:34
14 lines
552 bytes
Dr. Joachim Neudert wrote:

>Du kannst heute natürlich gern eine externe Tastatur mitnehmen und per
>BlueTooth an dein Handy oder Tablet als Eingabegerät anbinden.

Ich habe eine noch kleinere als die aus deinem Link, die habe ich auf
der Arbeit immer dabei:
https://www.amazon.de/dp/B0CDKV7KDX,
denn auch ich schaffe es nicht, zwei Wörter am Stück fehlerfrei in mein
Handy zu bekommen und bewundere immer nur meine Schüler, die das im
Eiltempo können, aber die üben halt auch den ganzen Tag. :)

-jw-
--
And now for something completely different...
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